Neues Mittel bei Myelofibrose |
Sven Siebenand |
28.02.2024 08:00 Uhr |
In der Fachinformation von Omjjara gibt es mehrere Warnhinweise, einen zum Beispiel zum Thema Infektionen. Bei Patienten mit aktiven Infektionen sollte die Behandlung nicht begonnen werden. Ein anderer Warnhinweis findet sich zu schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen. Über das Auftreten dieser Ereignisse unter Momelotinib gibt es Meldungen, ein kausaler Zusammenhang ist jedoch nicht erwiesen. Vor Beginn oder Fortsetzung einer Therapie mit Omjjara sollten Nutzen und Risiken für den einzelnen Patienten deshalb abgewogen werden. Dies gilt insbesondere zum Beispiel für Patienten ab 65 Jahren, für Raucher und für Patienten mit anamnestisch bekannter atherosklerotischer kardiovaskulärer Erkrankung oder anderen kardiovaskulären Risikofaktoren.
Hinsichtlich Wechselwirkungen gibt es auch etwas zu bedenken: Aufgrund des Potenzials von Momelotinib, die Plasmakonzentrationen bestimmter Arzneimittel zu erhöhen, etwa bei sensitiven Substraten des Breast Cancer Resistance Proteins wie Rosuvastatin, sollten die Patienten bei gleichzeitiger Verabreichung dieser Arzneimittel auf Nebenwirkungen überwacht werden. Zudem kann die gleichzeitige Gabe von starken CYP3A4-Induktoren zu niedrigen Momelotinib-Spiegeln und folglich zu einer verminderten Wirksamkeit führen. Daher wird in diesem Fall eine zusätzliche Überwachung der Myelofibrose-Anzeichen und -Symptome empfohlen.
Sehr häufig beobachtete Nebenwirkungen von Momelotinib sind Durchfall, Übelkeit, Abdominalschmerzen, Schwindelgefühl, Kopfschmerz, Husten, Fatigue, Asthenie und Thrombozytopenie. Da unklar ist, ob Momelotinib die Wirksamkeit hormoneller Kontrazeptiva beeinträchtigen kann, sollten Frauen, die diese anwenden, während der Behandlung und für mindestens eine Woche nach der letzten Dosis des JAK-Hemmers zusätzlich eine Barrieremethode zur Verhütung anwenden. Kontraindiziert ist Omjjara bei Schwangeren und Stillenden.