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Sexuell übertragbare Infektionen

Niemand ist vor Geschlechtskrankheiten gefeit

Die Prävalenzen bei sexuell übertragbaren Infektionen bleiben hoch. Viele Infizierte haben jedoch keine Diagnose. Frühzeitig erkannt, sind Geschlechtskrankheiten heute heil- oder zumindest behandelbar.
Nicole Schuster
02.02.2023  12:00 Uhr

Zuhause im Köper

Genitale Herpes-Infektionen werden zum größten Teil durch Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV-2) verursacht. Nur ein kleiner Teil der Infektionen geht auf Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) zurück, das vor allem für Lippenherpes verantwortlich ist. Eine Infektion mit HSV-2 verläuft bei bis zu 90 Prozent der Betroffenen symptomlos. Bei den symptomatischen Patienten entzündet sich die Haut im Intimbereich und bildet kleine, in Grüppchen stehende Bläschen. Der Ausschlag kann sich auf den Analbereich und die Innenseite der Oberschenkel ausdehnen. Beim ersten Ausbruch kann ein allgemeines Krankheitsgefühl hinzukommen. Nach zwei bis drei Wochen klingt die Entzündung auch ohne Behandlung wieder ab. Die Viren persistieren jedoch lebenslang im Körper, sodass immer wieder Ausbrüche auftreten. Diese verlaufen dann aber meistens kürzer und milder als der erste Ausbruch.

Für die Diagnose ist ein Abstrich vom betroffenen Hautbereich erforderlich. Das klinische Bild alleine reicht nicht aus, da es ähnlich aussehende Haut- und Geschlechtskrankheiten gibt. Bei asymptomatischen Patienten können HSV-2-Antikörper bestimmt werden. Finden sich HSV-1-Antikörper, können diese auch von Lippenherpes kommen. Genitalherpes wird mit Virustatika wie Aciclovir, Famciclovir oder Valaciclovir behandelt. Die Patienten müssen die Arzneimittel oral einnehmen, die topische Anwendung ist nicht effektiv. Bei den milder verlaufenden Folgeausbrüche ist keine oder nur eine kurze Behandlung erforderlich. Wenn eine Therapie benötigt ist, sollte diese am besten in den ersten 24 Stunden nach Symptombeginn initiiert werden.

Unerkannte Gefahr

Chlamydia trachomatis ist der häufigste bakterielle Erreger von Urogenitalinfektionen in den Industriestaaten. Die Infektion bemerken viele Menschen nicht, da sie bei bis zu 80 Prozent der infizierten Frauen und bei etwa der Hälfte der infizierten Männer asymptomatisch verläuft. Unbehandelt können die Erreger aufsteigen und chronische Entzündungen der Prostata oder der weiblichen Geschlechtsorgane verursachen. Wenn bei Frauen die Eileiter verkleben, ist die Fruchtbarkeit gefährdet. Die Infektion kann je nach den sexuellen Gewohnheiten auch Augen (Schwimmbadkonjunktivitis), After oder Rachen betreffen.

Seit April 2008 können sich Frauen bis zum 25. Lebensjahr einmal jährlich beim Gynäkologen zulasten der Krankenkassen auf Chlamydien testen lassen. Im Anfangsstadium ist die Infektionskrankheit gut mit Antibiotika therapiebar. Azithromycin kann bei unkomplizierter genitaler Chlamydieninfektion als Einzeldosis (1 g) gegeben werden. Eine Therapie mit Doxycyclin 100 mg 2x1 erfolgt über sieben Tage. Alternativen sind Erythromycin 500 mg 4x1, Ofloxacin 300 mg 2x1 oder Levofloxacin 500 mg 1x1 jeweils für sieben Tage.

Eine Chlamydieninfektion kann zusammen mit einer Gonorrhö auftreten. Die umgangssprachlich als Tripper bezeichnete Infektion wird durch das gramnegative Bakterium Neisseria gonorrhoeae ausgelöst. Die Infektion verursacht oft keine oder nur leichte Symptome. Im Verlauf können die Erreger auf Organe wie Harnröhre, Prostata, Gebärmutterhals oder Enddarm übergehen. Es drohen Folgen wie Unfruchtbarkeit. Bei der antibiotischen Behandlung sind zunehmende Resistenzen ein Problem.

Spirochaete Treponema pallidum verursacht eine chronische Erkrankung in verschiedenen Stadien. Die als Syphilis bezeichnete STI beginnt lokal mit kleinen Ulcera an der genitoanalen Schleimhaut. Antikörper im Serum kann der Arzt frühestens drei Wochen nach Ansteckung nachweisen. Drei Monate nach der Infektion geht die Erkrankung in das sekundäre Stadium über. Dieses ist geprägt durch verschiedene Haut- und Schleimhautsymptome. Unbehandelt kann die Sekundärsyphilis bis zu einem Jahr andauern. Es folgt eine bis zu Jahrzehnte andauernde Latenzphase. Im Spätstadium greifen die Erreger Organe und Nerven an. Die Syphilis wird mit Benzylpenicillin behandelt, das parenteral verabreicht wird. Die Mitbehandlung von Partnern kann erforderlich sein.

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