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Ständige Impfkommission

Noch keine Impfempfehlung für Kinder ohne Vorerkrankungen

Bei bestimmten Grunderkrankungen, die das Risiko eines schweren Covid-19-Verlaufs erhöhen, spricht die Ständige Impfkommission (STIKO) eine klare Impfempfehlung für Kinder ab 12 Jahren und Jugendliche aus. Anders sieht es bei den gesunden Kindern und Jugendlichen aus: Hier empfiehlt die Kommission bisher keine Impfung. Die Empfehlungen der STIKO sind nicht bindend, bilden aber eine wichtige Richtschnur für Ärzte.
dpa
14.06.2021  16:00 Uhr

Kann man ein gesundes Kind jetzt dennoch impfen lassen?

Ja. So hatte es Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereits angekündigt, ohne die Empfehlung der STIKO abzuwarten. Die STIKO hat auch nichts gegen ein Modell, bei dem Ärzte Eltern und ihre Kinder beraten. Laut Spahn ist es eine individuelle Entscheidung. Der Termin hängt aber wie in anderen Altersgruppen auch von der Verfügbarkeit des Impfstoffs ab. Die STIKO hält hier an ihrer Priorisierung für besonders gefährdete Menschen fest. Dazu zählen Kinder und Jugendliche ohne Vorerkrankungen nicht.

»Aus Elternperspektive wäre mein Kind geimpft.«
Prof. Dr. Christian Drosten, Charité-Virologe

Welche Nebenwirkungen hat die Impfung?

Insgesamt bewerten die Autoren einer Studie im »New England Journal of Medicine« die Impfung für die Kinder als gut verträglich, die Impfreaktionen seien überwiegend mild bis moderat gewesen. Ähnlich wie in anderen Altersgruppen klagten die Kinder am häufigsten über Schmerzen an der Einstichstelle (79 bis 86 Prozent der Kinder nach der ersten beziehungsweise zweiten Dosis), Müdigkeit (60 bis 66 Prozent) und Kopfschmerzen (55 bis 65 Prozent). Etwa 20 Prozent bekamen nach der zweiten Impfung Fieber. Die Beschwerden verschwanden meist innerhalb weniger Tage.

Rund die Hälfte der Kinder (50,8 Prozent) nahm nach der zweiten Spritze ein Mittel gegen Fieber und Schmerzen ein. Schwere unerwünschte Wirkungen wie Thrombosen oder einen anaphylaktischen Schock habe es im Zusammenhang mit der Impfung nicht gegeben, berichten die Wissenschaftler. Allerdings lässt die geringe Gesamtzahl von 1131 Geimpften nur bedingt Rückschlüsse über seltene Nebenwirkungen zu.

Was kann für eine Impfung eines gesunden Kindes sprechen?

»Aus Elternperspektive wäre mein Kind geimpft. Klarer Fall. Dieses Risiko möchte ich nicht«, sagte der Charité-Virologe Christian Drosten kürzlich dem Schweizer Online-Magazin »Republik«. Er argumentiert mit Langzeitfolgen wie Geruchs- und Geschmacksverlust und Müdigkeit bei einem kleinen Teil der Betroffenen und dem Risiko des sogenannten Pädiatrischen Multisystem-Inflammationssyndroms. Dies ist eine schwere Erkrankung, die Wochen nach der Infektion auftritt, bisher aber als selten und gut behandelbar gilt.

Von Langzeitfolgen (Long Covid/Post Covid) betroffen sind nach Schilderungen von Ärzten eher Jugendliche als kleine Kinder. Solche länger anhaltenden Einschränkungen kennen Mediziner auch von anderen Virusinfektionen wie dem Pfeifferschem Drüsenfieber. Auch die Pandemie mit Lockdown als Stressfaktor spielt aber eine Rolle: »Wenn sich die Pandemiesituation bessert, dürften zumindest bei einem Teil der Betroffenen auch die Ermüdungsanzeichen besser werden«, hatte Markus Hufnagel vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsklinik Freiburg im Frühjahr gesagt.

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