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Immer lästig, selten tödlich

Noroviren passen sich an

Humane Noroviren siedeln sich in der Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes an und verursachen die bekannten Symptome: Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle. Nur sehr selten wird das Virus dem Menschen so gefährlich, dass er die Infektion nicht überlebt.
AutorKontaktEdith Schettler
Datum 10.11.2020  13:15 Uhr

Perfekt angepasst

Hat das Virion sein Genom erfolgreich in die Wirtszelle eingebracht, beginnt es mit seiner Vermehrung. Humane Noroviren vermehren sich vor allem im Dünndarm. Um in die Darmwand zu gelangen, nehmen sie die Hilfe von Darmbakterien in Anspruch. Einige tragen an ihrer Oberfläche bestimmte Zuckerstrukturen, die Histo-Blutgruppenantigene. Mit dieser Hilfe gelangen die Noroviren neueren Forschungen zufolge in die B-Immunzellen der Darmwand. Diese produzieren dann vermutlich Toxine, die den Durchfall in Gang setzen.

Innerhalb von zwei Tagen nach der Infektion treten die ersten gastrointestinalen Symptome auf: wässrige Durchfälle Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Kopf- und Muskelschmerzen, allgemeine Mattigkeit, Husten und leichtes Fieber können hinzukommen. Nach weiteren ein bis drei Tagen heilt die Erkrankung meist folgenlos aus. Sehr alte Menschen, Säuglinge und Kleinkinder sowie Patienten mit Immundefiziten können vor allem durch den Flüssigkeitsverlust einen schweren Krankheitsverlauf erleiden, der eine stationäre Aufnahme erforderlich macht. Hierzulande führt die Erkrankung nur in sehr seltenen Fällen zum Tode. In der Saison 2018/19 verstarben in Deutschland 25 von rund 77.500 Erkrankten. Die meisten der weltweit mehr als 200.000 jährlichen Todesfälle ereignen sich in den Entwicklungsländern.


Da die Norovirus-Gastroenteritis in Deutschland meldepflichtig ist, liegen genauere Daten über die Altersverteilung der Patienten vor. Betroffen sind vor allem die unter 5- und die über 70-Jährigen. Das erklärt auch den Umstand, dass vor allem Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas und Altenheime Orte von Ausbrüchen sind.

Schwer wieder loszuwerden

Humane Noroviren sind weltweit verbreitet. Die Ansteckung erfolgt auf fäkal-oralem Weg von Mensch zu Mensch, zum Teil auch auf Umwegen über kontaminierte Speisen und Oberflächen. Außergewöhnlich für den Erreger einer Gastroenteritis ist die Möglichkeit der Übertragung der Virionen auf dem Luftweg über Aerosole. Erkrankte Personen geben die Krankheit über Hände, Erbrochenes und Kot noch bis zu zwei Wochen nach Abklingen der akuten Phase weiter. Während ein Erkrankter 100 Milliarden Virionen pro Gramm Stuhl ausscheidet, genügen für eine Infektion bereits weniger als 20.

Im Temperaturbereich von –20 bis +60 Grad Celsius sind die Virionen stabil. Auf Oberflächen überdauern sie etwa zwei Wochen. Türklinken und Treppengeländer sind damit ideale Wartepositionen für die Erreger. Einige von ihnen überstehen immer die Hygienemaßnahmen, selbst in Krankenhäusern.

In einem Flugzeug der New Zealand Air reiste im Jahr 2009 ein mit dem Humanen Norovirus infizierter Passagier, der sich an Bord erbrach und wässrige Durchfälle ausschied. Obwohl der Flieger gründlich gereinigt und desinfiziert worden war, erkrankten 27 Personen vom Bordpersonal, die in der folgenden Woche dort gearbeitet, den Patienten aber nie zu Gesicht bekommen hatten.

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