NSAR und Triptane richtig einnehmen |
Triptan sollten schon bei den ersten Anzeichen des Migränekopfschmerzes eingenommen werden, jedoch keinesfalls in der Auraphase! Dann wirken Triptane noch nicht. Sie müssen frühzeitig und in verordneter Dosis eingenommen werden. Die Erfahrung zeigt, dass Patienten eigenmächtig die Dosis reduzieren. Doch Triptane eignen sich nicht zur Stufentherapie. Im Falle des Wiederauftretens des Kopfschmerzes innerhalb von 24 Stunden darf frühestens zwei Stunden nach der Einnahme des ersten Triptans eine weitere Dosis eingenommen werden.
Die Kombination eines Triptans mit einem Antiemetikum ist möglich, meist jedoch nicht erforderlich. Für Patienten, die unter Übelkeit und Erbrechen leiden, sind Zäpfchen, Nasensprays oder Schmelztabletten eine gute Lösung. Letztere lösen sich ohne Flüssigkeit im Mund auf.
Für Triptane gibt es eine Reihe von Kontraindikationen. Da Triptane in geringem Maße auch Blutgefäße verengen, die nicht ins Migränegeschehen involviert sind, sind kardiovaskuläre Erkrankungen wie jegliche Durchblutungsstörungen des Herzens oder des Gehirns sowie Bluthochdruck ernstzunehmende Kontraindikationen. Vor der Abgabe muss der Apothekenkunde nicht nur nach eventuell bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefragt werden, sondern auch nach möglichen Risikofaktoren wie Diabetes oder der Höhe des Zigarettenkonsums. Weitere Gegenanzeigen: Leber- oder Nierenversagen, gleichzeitige Einnahme anderer gefäßverengender Medikamente, vor allem von Ergotaminen sowie von Monoaminoxidase-Hemmern. In der Selbstmedikation dürfen Triptane nur bei Patienten zwischen 18 und 65 Jahren mit zuvor ärztlich diagnostizierter Migräne abgegeben werden. Maximal zwei Dosen pro Tag sind möglich. /
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Wichtig ist ein bestimmungsgemäßer Gebrauch der Medikamente. Viele Patienten wissen nicht, dass der Häufigkeit des Gebrauchs von Analgetika und Triptanen Grenzen gesetzt sind. Werden sie zu häufig eingenommen, wächst das Risiko, dass Patienten einen Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch, neudeutsch als Medication Overuse Headache (MOH) bezeichnet, entwickeln. Dieses Risiko besteht, so teilt die DMKG mit, unabhängig davon, welcher Wirkstoff enthalten ist und ob es sich um ein Präparat mit nur einem oder mehreren Wirkstoffen handelt.
Die internationale Kopfschmerzklassifikation definiert, dass die Einnahme von Triptanen und Mischanalgetika bereits ab 10 Einnahmetagen im Monat über mehrere Monate hinweg zur Zunahme der Kopfschmerzhäufigkeit führen kann, für Mono-Analgetika gilt eine Einnahmegrenze von 15 Tagen. Am besten auch nicht länger als drei Tage hintereinander einnehmen. Diese Annahmen wurden aus Auswertungen von MOH-Patienten, die sich in ärztliche Behandlung begaben, rückgeschlossen. Valide Studiendaten, die zeigen, dass sich ein MOH unter einer Substanzgruppe deutlich schneller entwickelt als unter einer anderen, liegen nicht vor.