Öle in der Hautpflege |
Glatt, geschmeidig, gestärkt: Pflanzenöle integrieren sich in die Hautbarriere anstatt sie nur zu bedecken. / © Adobe Stock/ Cheangchai
Öle für Körper, Gesicht und Haare sind derzeit ziemlich in. Das liegt vermutlich an ihrem Facettenreichtum. Öle können reinigen, pflegen, entspannen, regenerieren, Fältchen glätten, Narben verblassen lassen, auch antimikrobiell wirken. Vor allen Dingen sorgen sie für einen gewissen – neudeutsch – Glow. Denn der Charme jugendlicher Haut beruht ja nicht nur auf Falten- oder Pigmentfreiheit, sondern auf einem gewissen Schimmer.
Dieser Glow kommt dann zustande, wenn die oberste Hautschicht das Licht gut reflektieren kann. Das Prinzip ist ähnlich dem von glänzenden Haaren: Je glatter und enger sich die Hornzellen aneinanderschmiegen, desto intensiver kann die Haut strahlen, desto besser genährt wirkt sie. Dafür ist der Erhalt hauteigener Milchsäuren, die den Säureschutzmantel aufbauen und abgestorbene Zellen lösen, körpereigener Hyaluronsäure, die Feuchtigkeit bindet, und von Ceramiden essenziell.
Doch der Reihe nach: Die wichtigste Funktion der Oberhaut, also der Epidermis, ist die Barrierefunktion. Um diesen Schutz erfüllen zu können, ist die Epidermis wie eine Mauer aufgebaut. Die in Abstoßung befindlichen, gerade noch haftenden Hornzellen sind die Ziegelsteine, die in eine Mixtur aus Eiweißen und Fettstoffen – vergleichbar dem Mörtel einer Mauer – eingebettet sind. Diese Hornschichtlipide bestehen im Wesentlichen aus Fettsäuren, Cholesterin und Ceramiden. Zusätzlich ist die Oberfläche von Sebum überzogen, einem dünnen Film aus Cholesterin und Triglyceriden.
Ceramide bilden dabei eine Art Kitt zwischen den Hornzellen, schützen damit vor dem Austrocknen und verhindern das Eindringen reizender Substanzen. Gleichzeitig halten Ceramide die Haut elastisch und geschmeidig. Knackpunkt: Im Lauf des Lebens oder bei sensibler Haut lässt die körpereigene Ceramidproduktion nach. Die Hautbarriere bekommt Risse, was sie angreifbarer gegenüber äußeren Reizen macht. Zudem erhöht sich der transepidermale Wasserverlust. Fältchen werden sichtbar.