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Online-Sucht

Offline ist nicht out

Morgens geht der erste Blick aufs Handy und abends der letzte. Tagsüber bestimmen Homeschooling und Homeoffice den Lebensrhythmus in der Pandemie. Mit anderen Menschen bleibt man über soziale Medien in Kontakt, zur Entspannung gibt es Online-Spiele. Doch was tun, wenn die Nutzung außer Kontrolle gerät?
Nicole Schuster
11.03.2021  08:30 Uhr

Ohne Internet geht aktuell kaum noch etwas. Die Corona-Krise zwingt Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene dazu, mehr Zeit denn je vor Bildschirmen zu verbringen, sei es für Schule, Beruf oder zur Pflege von sozialen Kontakten. Kritisch wird es, wenn andere Aufgaben und Interessen an Bedeutung verlieren. Die exzessive Internetnutzung, auch als Online- oder Mediensucht bezeichnet, zählt zu den Verhaltenssüchten. Hier macht nicht der Konsum eines Stoffes abhängig, sondern das Verhalten selbst. Dabei ist die Online-Sucht noch eine recht junge Form der Abhängigkeitserkrankung. »Eine ihrer häufigsten Formen, nämlich die Computerspielstörung (Gaming Disorder), klassifiziert nun auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der ab 1. Januar 2022 in Kraft tretenden Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) offiziell als Gesundheitsproblem«, sagt Laura Bottel (M. Sc.), wissenschaftliche Mitarbeiterin am LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, im Gespräch mit PTA-Forum. »Es hat tatsächlich einen besonders hohen Suchtfaktor, wenn Menschen online zusammen mit anderen Internetspiele nutzen«, erklärt Bottel. »Ebenfalls sehr häufig ist die Sucht, Internetpornografie anzuschauen.« Streaming-Dienste wie Netflix können dazu verleiten, exzessiv Filme und Serien zu konsumieren.

Unterschied der Geschlechter

Bei leidenschaftlichen Computerspielern denkt man gemeinhin an männliche Jugendliche oder junge Männer. Dies bestätigen auch die Zahlen: In fast allen Studien ist die Prävalenz der Computerspielstörung bei Jungen/Männern höher als bei Mädchen/Frauen. Das weibliche Geschlecht nutzt das Internet eher zur Kommunikation, etwa über soziale Netzwerke.

Zahlen vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) machen auch deutlich, dass das Problem nicht allein eines der jungen Menschen ist. Ungefähr 1 Prozent der Menschen in der Altersgruppe von 14 bis 64 Jahre soll einen pathologischen Internet- und Computerspielgebrauch aufweisen. »Es sind auch unserer Erfahrung nach längst nicht nur junge Menschen, deren Internetnutzung bedenklich geworden ist. Unser Beratungsangebot nehmen auch Ältere in Anspruch. Im Durchschnitt sind die Ratsuchenden um die 30 Jahre alt«, sagt die Expertin.

Gründe für die Sucht, ständig online sein zu müssen, gibt es zahlreiche. »Oft ist es das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn man das Handy mal längere Zeit weglegt«, weiß Bottel. Bei Online-Spielen komme hinzu: »Exzessive Gamer wollen ihre Mitspieler nicht enttäuschen oder hängen lassen und kommen deswegen nicht mehr vom Gerät weg.« Aber auch virtuelle soziale Netzwerke können süchtig machen. Instagram, Facebook, Snapchat, WhatsApp und Co. sind vor allem für Jugendliche zu einem schon nahezu unverzichtbaren Instrument geworden, um mit anderen in Kontakt zu bleiben.

Wann beginnt Abhängigkeit, wie lange ist ein häufiger Konsum dieser Anwendungen noch normal und zeitgemäß? Um das exzessive Spielen von Internetspielen oder die ausgiebige Nutzung von sozialen Netzwerken zu bewerten, ziehen Wissenschaftler Kriterienkataloge heran: Wie sehr werden die Betroffenen durch ihre Online-Leidenschaft vereinnahmt? Treten bei Abstinenz Entzugserscheinungen auf? Ist eine Toleranz zu beobachten, das heißt, muss die Dosis immer weiter erhöht werden, um befriedigt zu sein? Haben die Nutzer die Kontrolle darüber verloren, wie lange sie täglich online sind?

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