»Ohne Zuckerzusatz« ist immer noch zu süß |
Bei genauerer Betrachtung der Zutatenlisten werde deutlich, dass man sich bei dem Süße-Claim »Süße nur aus Früchten« nicht immer darauf verlassen könne, dass nur Fruchtzucker enthalten ist. In einigen Produkten findet sich in der Zutatenliste Magermilchpulver oder Agavendicksaft. Der prozentuale größte Anteil (82 Prozent) der Fruchtsüße ist hingegen auf Apfel als Zutat zurückzuführen. Am zweithäufigsten wird Banane (53 Prozent) als Zutat eingesetzt.
Vor allem der Süße-Claim »Süße nur aus Früchten« vermittelt den Eindruck, dass es sich nur um ›natürlichen‹ Zucker handelt und dieser gesünder sei. Aus ernährungsphysiologischer Sicht spiele es allerdings keine Rolle, aus welcher Quelle Zucker stammt – auch Fruchtzucker ist nicht gesünder, erklären die Ernährungsexperten. Der niedrigste durchschnittliche Zuckergehalt kam in Kinder-Frühstückscerealien mit dem Süße-Claim »Süße nur aus Früchten« vor.
Zum aktuellen Zeitpunkt könne Eltern daher nicht empfohlen werden, auf Süße-Claims wie »Ohne Zuckerzusatz« und »Süße nur aus Früchten« zu vertrauen, wenn sie für ihre Sprösslinge auf der Suche nach zuckerarmen Produkten sind, so die Verbraucherschützer.
Stattdessen raten sie, immer einen Blick auf die Zutatenliste und die Nährwerttabelle zu werfen. Denn diese allein gäben Aufschluss über die enthaltenen Zuckerarten und -mengen. Als Richtwert eigne sich hierbei der Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation WHO von maximal 12,5 Gramm Zucker pro 100 Gramm.