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Otitis externa

Ohren mögen es sauer

Starke Ohrenschmerzen, Rötung und Schwellung können auf eine Gehörgangentzündung hindeuten. Für Diabetiker und Immungeschwächte kann das gefährlich werden.
Nicole Schuster
08.03.2022  08:30 Uhr

Lebensgefahr möglich

»Die systemische Gabe von Antibiotika ist nur erforderlich, wenn sich die Entzündung bereits über den Gehörgang hinaus ausgebreitet hat«, sagt Luckhaupt. Dasselbe gilt, wenn Diabetiker oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem betroffen sind. Während die Entzündung normalerweise innerhalb von ein bis zwei Wochen ohne Folgen abheilt, haben diese beiden Gruppen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Bei ihnen kann sich eine Sonderform entwickeln, die nekrotisierende Gehörgangsentzündung (Otitis externa necroticans), bei der sich die Entzündung auf den Schädelknochen und die Hirnnerven ausweitet. »Die Otitis externa necroticans verhält sich tumorartig und zerstört immer mehr Gewebe«, erzählt der Experte. »Die Krankheit kann lebensbedrohlich sein und es können Komplikationen wie eine Lähmung eines Gesichtsnerven oder eine Osteomyelitis der Schädelbasis auftreten.« Als Auslöser wird oft Pseudomonas aeruginosa festgestellt. Betroffene müssen im Krankenhaus behandelt werden und erhalten eine erregerspezifische parenterale oder orale Antibiotikatherapie nach Antibiogramm für mindestens vier bis sechs Wochen.

Gutes Milieu

Die PTA kann bei einer unkomplizierten Otitis externa gegen die Schmerzen Ohrentropfen mit Procain und Phenazon empfehlen, wie in Otalgan® Ohrentropfen. Wichtig ist der Hinweis, dass die Anwendung nur bei unverletztem Trommelfell erfolgen darf. Bei sehr starken Schmerzen können die Betroffenen auch Analgetika  einnehmen.

Ansonsten ist es bei einer Gehörgangentzündung wichtig, die Ohren trocken zu halten und vom Schwimmen oder Tauchen abzusehen. Auch auf Ohrstöpsel oder In-Ohr-Kopfhörer verzichten Patienten während der Infektion besser. Wenn sie diese später wieder verwenden möchten, kann die PTA eine alkoholische Lösung zum Desinfizieren empfehlen, um eine Wiederansteckung zu vermeiden.

Um einer Re-Infektion vorzubeugen, ist eine geeignete Ohrhygiene das A und O. »Die beliebten Wattestäbchen, mit denen viele Menschen ihre Gehörgänge säubern, sind wenn überhaupt nur mit großer Vorsicht zu verwenden und gehören auf keinen Fall zum täglichen Reinigungsritual«, betont der HNO-Arzt aus Dortmund. Normalerweise reicht es, überschüssiges Schmalz sanft mit einem feuchten Tuch aus der äußeren Ohrmuschel zu entfernen. Bei übermäßiger Produktion von Cerumen, etwa bei Hörgerät-Trägern, besprechen Patienten am besten mit ihrem Arzt, ob sie regelmäßig für eine professionelle Reinigung vorbeikommen können. In einigen Fällen können spezielle Produkte zur Ohrreinigung helfen, wie zum Beispiel Otowaxol®, Audispray® oder Otitex® Ohrentropfen.

Bei ständigen Infektionen rät der Experte zu einer sogenannten Milieuänderung im Gehörgang. »Der natürliche pH-Wert liegt dort im sauren Bereich. Um ihn abzusenken, können Patienten mehrmals täglich 3-prozentige Essigsäure in den Gehörgang einträufeln.« Vorbeugend wirken auch spezielle Ohrensprays mit pflegenden und den Säureschutzmantel der Haut wiederherstellenden Inhaltsstoffen (wie Normison®).

Ein guter Tipp ist grundsätzlich, die Ohren trocken zu halten. Für Taucher können spezielle Tauchermasken, die auch die Ohren einschließen, eine Lösung sein. Für den Badespaß im Sommer gibt es fest sitzende, die Ohren gut bedeckende Badekappen, die zwar unter Wasser nicht ausreichen, wohl aber Spritzwasser abhalten.

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