Parkinson – mehr Lebensqualität essen |
Im Verlauf der Erkrankung verliert jeder zweite Mensch mit Parkinson an Körpergewicht. Auslöser ist eine zu geringe Nahrungsaufnahme sowie der erhöhte Energieverbrauch aufgrund von Zittern, Daueranspannung der Muskulatur und die Anstrengung dadurch, begonnene Bewegungen zu Ende zu führen. Mahlzeiten auf mehrere kleine Portionen aufteilen und über den Tag verteilt einnehmen, kann hier helfen. Das beugt ebenso wie spezielles Besteck und rutschhemmende Unterlagen einer Ermüdung und dem vorzeitigen Beenden des Essens vor. Erlaubt sind süße und herzhafte Zwischenmahlzeiten wie Obst und Gemüse, aber auch ein Stück Kuchen, etwas Schokolade oder Käsewürfel. Säfte sind eine gute Möglichkeit, den Körper sowohl mit mehr Kalorien als auch mit Flüssigkeit zu versorgen. Zudem kann das Verfeinern von Soßen mit Sahne für eine erhöhte Kalorienaufnahme sorgen.
Eine ausgewogene Ernährung beugt einem Nährstoffmangel vor. Ein vermindertes Körpergewicht steht eng in Zusammenhang mit einer verminderten Knochendichte und dadurch bedingt vermehrten Knochenbrüchen. Calcium spielt eine Rolle dabei, dem Geschehen vorzubeugen. Pro Tag verliert ein gesunder Erwachsener durch Schweiß und Ausscheidungen etwa 300 mg Calcium. Bei Parkinson-Patienten kann diese Menge aufgrund einer vermehrten Schweißbildung sowie von Inkontinenz und nächtlichem Harndrang erhöht sein. Eine calciumreiche Ernährung kann einem Mangel vorbeugen. Reichlich Calcium steckt in Milch und Joghurt, Grünkohl, Spinat und Brokkoli. Bei den Käsesorten haben Emmentaler und Parmesan einen hohen Calciumgehalt. Eine gute Möglichkeit, die Calcium- mit der Flüssigkeitsaufnahme zu kombinieren, sind calciumreiche Mineralwasser. Die Produkte sind auf den Etiketten entsprechend gekennzeichnet.
Besondere Aufmerksamkeit bedarf die Einnahme von Levodopa mit proteinreichen Nahrungsmitteln. Als Aminosäure wird Levodopa wie alle anderen Aminosäuren der Nahrung durch die Darmwand aufgenommen. Erfolgt die Einnahme parallel zu einer proteinreichen Mahlzeit, konkurrieren alle Aminosäuren um die Aufnahme und die Wirksamkeit des Medikaments kann herabgesetzt werden. Um Wechselwirkungen zu vermeiden, sollten Patienten das Medikament deshalb eine halbe Stunde vor dem Essen auf leeren Magen einnehmen. Zudem hilft es, Proteine aus der Nahrung eher in kleinen Portionen über den Tag verteilt zu konsumieren und nicht im Rahmen einer großen Mahlzeit. Auf Eiweiß verzichten sollten Patienten aber auf keinen Fall.
Es gibt eine ganze Reihe an Nahrungsergänzungsmitteln, die einen Effekt auf die Progressionsrate der Parkinsonkrankheit haben könnten. Viele wurden in präklinischen und klinischen Studien hinsichtlich eines neuroprotektiven Effekts untersucht. Einen Überblick gibt die folgende Auflistung: