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Experten fordern

Perspektiven für die Psyche in Pandemiezeiten

Deutschlands Psychotherapeuten fordern von Seiten der Politik einen stärkeren Schutz der Menschen vor psychischen Belastungen durch die Corona-Pandemie. »Neben Ängsten und Depressionen nehmen auch Anspannung und Aggression zu, oft zeigen sie sich, oft werden sie verdrängt«, sagte der Präsident der Psychotherapeutenkammer, Dietrich Munz, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
dpa
12.04.2021  10:00 Uhr

Alleinsein und Enge

Einsamkeit – ein verstärktes Problem sei dies jetzt bei Singles. Viele Menschen, die akut belastet seien, entwickelten dadurch aber noch keine psychische Erkrankung. »Ihnen wäre mit niedrigschwelligen Hilfsangebote gedient«, sagte Munz. »Doch gerade diese fallen häufig weg, denn das sind meist Gruppenangebote, Kontaktvermittlung, Treffpunkte, gemeinsame Aktivitäten.«

Aber nicht nur Rückzug und Alleinsein sind ein Problem. »Bei vielen Paaren und Familien erzeugt die Enge oft Stress«, sagte Munz. »Unter normalen Umständen pendeln wir zwischen Nähe und Distanz.« Es gebe viele Hinweise über mehr Gewalt und sexuelle Übergriffe in Familien schon im ersten Lockdown. Wenn alle immer zuhause sind, gebe es für Betroffene wenig unkontrollierte Zeiten, etwa um ein Frauenhaus anzurufen. »Stärkere Aufklärung zur Vermeidung von psychischer Anspannung und aggressiven Auseinandersetzungen wäre wichtig.«

Vor allem viele Kinder und Jugendliche litten unter dem Lockdown. Sie müssten für ihre Entwicklung eigentlich Alltag mit Gleichaltrigen teilen können. Logopädinnen und Logopäden berichteten bereits von vermehrten Störungen bei der Sprachentwicklung. »Wenn Kindergärten und Schulen erstmal nicht in Präsenz weitermachen können, muss mehr gegen entstandene Entwicklungsdefizite getan werden.« Kinder aus sozial benachteiligten Familien seien stärker betroffen.

Psychotherapieplätze begrenzt

»Wenn die Pandemie abklingt, dürften die psychischen Erkrankungen spürbar zunehmen«, sagte Munz. Schon heute stellten mehr Patienten Anfragen an Therapeuten als noch vor einem Jahr. Sie könnten über die Terminhotline der Ärzte zwar meist problemlos eine Sprechstunde bei einem Therapeuten ausmachen. Doch werde Behandlungsbedarf festgestellt, warteten rund 40 Prozent der Patientinnen und Patienten mindestens drei bis neun Monate auf den Beginn einer Behandlung.

»Wir haben einfach zu wenig Behandlungsplätze«, sagte Munz. 2018 habe ein offizielles Gutachten eine Lücke von 2400 Stellen festgestellt, 800 mehr seien es geworden. Um das Angebot an Psychotherapie rasch zu vergrößern, sollten auch Privatpraxen bis Ende des Jahres Menschen mit Beschwerden auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen versorgen können. Langfristig müssten mehr Praxen zugelassen werden.

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