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Syphilis, Tripper und Co.

Pille danach gegen bakterielle Infektionen

Syphilis, Tripper und Chlamydien kommen wieder häufiger vor. Laut einer Studie könnte die Einnahme einer Doxycyclin-Tablette nach ungeschütztem Sex einer Infektion vorbeugen. Experten haben aber auch Bedenken.
PZ
18.04.2023  16:00 Uhr

Das sagen Experten aus Deutschland 

Das Science Media Center hat Expertenstimmen eingeholt, um dieses Studienergebnis einzuordnen. Privatdozent Dr. Christoph Spinner vom Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München sagt zum Beispiel: »Die Verwendung einer Einmaldosis von 200 mg Doxycyclin nach kondomlosem Verkehr als Postexpositionsprophylaxe reduziert in der vorgestellten Studie wirksam und klinisch relevant die Wahrscheinlichkeit einer bakteriellen, sexuell übertragbaren Infektion. Hierbei sind sowohl Chlamydien-, Syphilis- als auch Gonokokken-Infektionen signifikant seltener berichtet worden. Die prospektive Studie ist methodisch gut konzipiert. Bakterielle sexuell übertragbare Infektionen verursachen weltweit weiter eine erhebliche gesundheitliche Belastung für Gesundheitssysteme und einzelne Patientinnen und Patienten.«

Der Mediziner erinnert aber auch daran, dass der unkritische Einsatz von antimikrobellen Substanzen für Resistenzen und Problemkeime mitverantwortlich ist. Für die Übertragung der klinischen Studienergebnisse in den medizinischen Alltag brauche es daher dringend entsprechende Leitlinien und Empfehlungen, insbesondere auch in welchen Konstellationen und Zielgruppen der Einsatz denkbar sein könnte.

Für Professor Dr. Norbert Brockmeyer von der Ruhr-Universität Bochum, Vorsitzender der Deutschen-STI-Gesellschaft, sind die Daten aus den USA nicht eins zu eins auf Europa übertragbar. Er betont, dass die Resistenzraten für Gonokokken in den USA bezüglich Doxycyclin mit etwa 25 Prozent deutlich geringer seien als in Europa mit etwa 60 bis 70 Prozent und in Deutschland mit nahezu 80 Prozent. Man könne in der EU demnach nur mit einer Verringerung der Infektionen bei Chlamydien und Syphilis rechnen. Brockmeyer bringt in seinem Statement auch die Impfung mit einem Meningokokken-B-Impfstoff für Risikopersonen für eine Gonokokken-Infektion ins Spiel.

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