Prävention durch Apotheken wirkt |
Bei den intensiv in der Apotheke betreuten Patientinnen und Patienten sank der HbA1c-Wert im Mittel von 8,00 auf 7,30 Prozent innerhalb eines Jahres. In der Kontrollgruppe war im gleichen Zeitraum eine gemittelte Senkung von 7,90 auf 7,60 Prozent feststellbar.
Der HbA1c-Wert stand zwar im Mittelpunkt der Auswertung, untersucht wurden aber auch weitere Faktoren, die den Erfolg des Präventionsprogramms zeigen. So führte die nachhaltige Betreuung in der Apotheke zu einer gemittelten Gewichtssenkung von 1,65 Kilogramm. Die Patientinnen und Patienten der Kontrollgruppe nahmen demgegenüber im Median nur um 1,10 Kilogramm ab.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Interventionsgruppe profitierten also messbar von der Anwendung des Präventionskonzepts und bewerteten ihren persönlichen Nutzen entsprechend. Mehr als 80 Prozent stuften diesen als hoch bis sehr hoch ein. Auch die große Mehrheit der teilnehmenden Apotheken war mit der Studienanlage und den zur Verfügung gestellten Materialien zufrieden.
»Unsere aktuelle Studie hat einmal mehr wissenschaftlich bewiesen, was präventive Betreuung durch Apothekerinnen und Apotheker zu leisten vermag«, resümiert Dr. Helmut Schlager vom Wissenschaftlichen Institut für Prävention im Gesundheitswesen der Bayerischen Landesapothekerkammer (WIPIG).
Das US-amerikanische Journal »Diabetes Care« veröffentlichte die Studienergebnisse Ende Juni 2021 online. Professor Dr. Friedland hatte im GLICEMIA 2.0-Projekt gemeinsam mit Dr. Helmut Schlager vom WIPIG und der Apothekerin Katja Prax die wissenschaftliche Federführung. GLICEMIA 2.0 ist eine Folgestudie zu einer zuvor durchgeführten Studie (GLICEMIA), die den Einfluss von Apotheken auf die Primärprävention von Typ-2-Diabetes untersuchte.
Die Materialien zum Präventionsprogramm GLICEMIA 2.0 stellt das WIPIG auf seiner Webseite allen Apotheken zur Verfügung. Apotheken in Bayern können sich zudem beim WIPIG melden, wenn sie das Programm für ihre Kunden anbieten möchten.