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Prednisolon und Prednicarbat

Das erste Treffen des Rezepturstammtisches seit März letzten Jahres findet wegen der Corona-Pandemie im Rahmen eines Online-Meetings statt.
Ingrid Ewering
15.03.2021  08:30 Uhr

Das moderne Prednicarbat

Kurz stellt Schmidt den Wirkstoff Prednicarbat vor: »Im Gegensatz zu Prednisolonacetat sind bei diesem modernen Glucocorticoid zwei OH-Gruppen verestert. Dadurch erhöht sich die Lipophilie. So dringt der Wirkstoff in tiefere Hautschichten ein, und die Wirksamkeit nimmt zu. Es zählt deshalb zu den stärker wirksamen Klasse-II-Glucocorticoiden. Es ist ein modernes Glucocorticoid mit einem TIX-Wert (TIX = Therapeutischer Index) von zwei.  Wird dieser Wert mit eins angegeben wie bei Prednisolon und dem Acetat, so halten sich die Therapieziele und die unerwünschten Effekte die Waage. Moderne Glucocorticoide wie zum Beispiel das Prednicarbat besitzen ein besseres Nutzen-Risiko-Verhältnis. Dies bedeutet, dass bei doppelter Wirksamkeit lediglich die gleiche Nebenwirkungsproblematik vorliegt wie bei den beiden bereits genannten Wirkstoffen Prednisolon und Prednisolonacetat.« Kunze fragt nochmals nach: »Anders ausgedrückt bedeutet dies doch, dass sich bei Verwendung von Prednicarbat bei gleicher Wirksamkeit die Nebenwirkungsrate halbiert?« Dies bestätigt die Teamleiterin und ergänzt: »Das Nutzen-Risiko-Verhältnis fällt positiver aus!«

Anschließend erklärt sie: »Eine standardisierte Rezeptur mit Prednicarbat ist im NRF zu finden. Es sind drei Konzentrationsstufen von 0,8 Prozent über 0,15 Prozent bis maximal 0,25 Prozent aufgeführt. Die letzte Konzentrationsstufe liegt auch in Fertigpräparaten wie Dermatop® Creme und Generika vor. Gerade für Frühchen, Säuglinge und Kleinkinder ist jedoch das Konservierungsmittel Benzylalkohol des Fertigarzneimittels kritisch zu beurteilen. Es oxidiert zu Benzoesäure, und dieser Stoff ist in der Pädiatrie als toxikologisch relevant eingestuft worden!« Sie ergänzt noch, dass dies in der Packungsbeilage nachzulesen sei.

Sie fährt fort: »Die Anwendung dieses Fertigprodukts bei Säuglingen sollte nur erfolgen, wenn zwingende medizinische Gründe vorliegen. Gut, dass es in der blauen Bibel der Rezeptur die Hydrophile Prednicarbat-Creme 0,08 Prozent / 0,15 Prozent und 0,25 Prozent gibt. Die niedrigste Konzentration soll Säuglingen von drei bis sechs Monaten verordnet werden, die mittlere Babys bis zum zwölften Monat. Die höchste Konzentrationsstufe ist den Klein- und Schulkindern vorbehalten. Als Grundlage ist die Basiscreme DAC vorgeschrieben, die jedoch mit einem Wasser-Propylen-Gemisch weiter verdünnt wird.« Abschließend weist die Teamleiterin darauf hin, dass es diese Grundlage ganz aktuell fertig zu kaufen gibt. Sie ist alphabetisch unter Basiscreme, verdünnt in Mengen von 100 g, 250 g sowie 1 kg, im Katalog aufgeführt.

Im DAC/NRF ist nun auch eine Monographie »Verdünnte Basiscreme« (Cremor basalis dilutus) veröffentlicht, mit entsprechenden Prüfungen auf Identität für die Eingangskontrolle. Als pharmazeutische Verwendung ist der Einsatz in der Apothekenrezeptur genannt, aber auch die Anwendung als Basistherapeutikum besonders im akuten Erkrankungsstadium. Kunze fragt: »Ich kann dann Patienten mit Neurodermitis oder anderen chronischen Hauterkrankungen diese Grundlage aus der Rezeptur als Pflegecreme empfehlen?« Dies bejaht die Teamleiterin und antwortet, dass sie bereits seit Jahren einem Kunden pro Monat bis zu 1 kg verdünnte Basiscreme DAC als Basistherapeutikum verkauft.

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