Psychische Probleme per App behandeln |
DiGA richten sich an Menschen mit leichter bis mittelschwerer psychischer Belastung, die an ihrer Genesung arbeiten möchten. Sie können beispielsweise hilfreich sein für:
Für psychische Erkrankungen konzipierte DiGA basieren meist auf Methoden der Verhaltenstherapie und bieten Funktionen wie:
So können sie beispielsweise in leichteren Fällen einer Angsterkrankung hilfreich sein, so Gerhild Rausch-Riedel, Vorsitzende des Bundesverbands der Vertragspsychotherapeuten (bvvp).
Wie das funktioniert, erklärt die Psychologin Lara Ebenfeld. Sie beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit der Entwicklung solcher digitaler Programme – erst als Doktorandin in der Erforschung und Entwicklung digitaler Trainings bei psychischen Erkrankungen, dann als Psychologin bei einem Unternehmen, das als Ausgründung dieser Forschungen entstand und DiGAs beispielsweise zur Behandlung von Angstzuständen anbietet: »Die Patienten bekommen nicht nur theoretisches Wissen über ihre Erkrankung und setzen sich aktiv damit auseinander, sondern sind auch angehalten, ihre Ängste in sogenannten ›Mutprojekten‹ anzugehen. Dadurch kann die korrigierende Erfahrung gemacht werden, dass die Ängste aushaltbar sind und sogar von alleine weniger werden, wenn man sie zulässt.«
Konkret bedeutet dies, dass der Patient jede Woche online eine Einheit durcharbeitet, seine Situation reflektiert und dabei psychologisches Feedback erhält und bei Rückfragen mit einer Psychologin oder einem Psychologen in Kontakt treten kann. Eigeninitiative und Disziplin müssen die Nutzerinnen und Nutzer mitbringen, denn: »Das ist wahrlich keine einfache Aufgabe und ein Transfer des Gelernten in den Alltag ist für den Erfolg der DiGA besonders wichtig«, sagt Lara Ebenfeld.
DiGA haben eine praktische Komponente: »Sie sind ein sehr niederschwelliges Angebot, denn sie sind anonym, jederzeit abrufbar und können bequem von zu Hause aus wahrgenommen werden«, erklärt Ebenfeld – »oder eben dort, wo man beispielsweise die Panikattacke bekommt.«
Die Stiftung Warentest hat in ihren Untersuchungen bereits mehrere DiGA positiv bewertet, darunter HelloBetter Panik und Velibra bei Angstzuständen sowie Deprexis bei Depressionen.