Rasche Linderung bei Scheidentrockenheit |
Hydrophile vernetzte Polymere wie Hyaluronsäure bleiben an der Vaginalwand haften und hydratisieren die Schleimhaut. Das habe laut der Expertin positive Auswirkungen auf die Ausreifung des Vaginalepithels. Klinisch ist eine rasche Verbesserung der Trockenheitssymptome dokumentiert. Generell empfiehlt sie, zeitig mit der hormonfreien Lokaltherapie gegenzusteuern. Das gelte besonders für Frauen mit einer Chemo- oder Strahlentherapie. »Hier kann schon vorbeugend aufgetragen werden, um Schäden gering zu halten.«
Zusätzlich enthaltene Lipide wie Jojoba- und Mandelöl (in Kadehydro Befeuchtungscreme) beruhigen und ziehen einen pflegenden Film auf die gereizte Vaginalhaut auf. In Kadefemin® Intimschutzsalbe sorgt Aloe vera für die Feuchtigkeit, pflanzliche Öle wie Shea Butter, Sonnenblumen- und Jojobaöl bieten Schutz bei Reibung etwa durch enge Kleidung oder bei sportlicher Belastung. Der schützende atmungsaktive Film eignet sich auch bei Inkontinenz und zum Auftragen rund um den After, ist also auch für Männer geeignet. Alle Präparate verfügen über das zertifizierte »Microbiome-friendly«-Siegel, das heißt, das Hautmikrobiom wird durch die Therapie nicht tangiert.
»In jedem Fall sind befeuchtende Präparate eine gute Option für die Abgabe in der Apotheke. Erst recht, wenn der nächste Termin beim Frauenarzt zur Abklärung der Symptome mal etwas länger dauern sollte. So werden die unangenehmen Beschwerden rasch gelindert und die Zeit lässt sich gut überbrücken«, rät die langjährige Gynäkologin.
Nach ihren Erfahrungen wird recht schnell ein Antimykotikum abgegeben, weil von einem vermeintlichen Vaginalpilz ausgegangen wird. »Das ist aber nicht angezeigt. Den Betroffenen sollte eine ärztliche Abklärung empfohlen werden, besonders wenn zusätzlich ein veränderter vaginaler Ausfluss auftritt. Auch leiden Frauen in der Postmenopause ohne Hormonbehandlung nicht an einem klassischen Scheidenpilz«, ging Görlitz-Novakovic auf den Zwiespalt bei der Beratung in der Apotheke ein, einerseits mit einem geeigneten Präparat helfen zu wollen, aber keine Diagnose stellen zu können.