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Verstopfung, Durchfall, Krämpfe

Reizdarm – Erkrankung mit vielen Gesichtern

Wiederkehrende Bauchschmerzen sind das Leitsymptom eines Reizdarms. Betroffene leiden sehr. Da es keine Standardtherapie gibt, müssen Arzt und Patient herausfinden, was hilft. Ursachenforschung und individuelle Beratung sind gefragt.
Ulrike Becker
07.04.2020  12:30 Uhr

In den Industrienationen leiden rund 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung an einem Reizdarmsyndrom (RDS). Betroffene haben nicht selten eine lange Odyssee an Arztbesuchen hinter sich und fühlen sich oft nicht ernst genommen. Häufig erhalten sie auch eine falsche Behandlung, wie die Studie einer großen Krankenkasse zeigt.

Treten unklare Bauchschmerzen an mehreren Tagen in der Woche und über mehrere Monate auf, deutet das auf ein Reizdarmsyndrom hin. Kommen wechselnde Stuhlgänge von Durchfall bis zu Verstopfung, Krämpfe, das Gefühl der unvollständigen Darmentleerung oder Schleimabsonderungen im Stuhl hinzu sowie Blähungen und ein aufgetriebener Bauch, festigt das den Verdacht. Je nach vorherrschendem Symptom lassen sich vier Typen unterscheiden: der Diarrhö-, der Obstipations-Typ und der Typ mit wechselndem Stuhlverhalten sowie der Schmerz- und/oder Blähtyp.

Trotz der Leitsymptome ist eine eindeutige Diagnose aufwendig. Berichten Patienten von den beschriebenen Symptomen, gilt es zunächst, andere Erkrankungen auszuschließen. Das bedarf etlicher Untersuchungen: angefangen von einer Ultraschalluntersuchung des Darms über Tests zu Lebensmittelallergien und Nahrungsunverträglichkeiten bis hin zur Darmspiegelung. Der Arzt muss eine Zöliakie ausschließen, aber auch einen Tumor und eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Letztendlich erfolgt die Zuordnung eines Reizdarmsyndroms also entlang einer Reihe von Ausschlussdiagnosen.

Ursachen vielschichtig

Über lange Zeit galt das Reizdarmsyndrom als vorwiegend psychosomatische Störung. Betroffene wurden als gestresst, überempfindlich oder gar hysterisch abgestempelt. Heute weiß man, dass unterschiedliche Faktoren die Erkrankung auslösen können. Bis zu etwa 20 Prozent sind auf eine vorausgehende schwere Magen-Darm-Infektion zurückzuführen. Diese Form wird als post-infektiöses Reizdarmsyndrom bezeichnet. Nach dem Abklingen der Infektion kann sich mit zeitlicher Verzögerung von zwei bis drei Monaten ein Reizdarm entwickeln.

Ursache ist möglicherweise eine bleibende lokale Entzündung im Nervensystem des Darms. Dadurch werden vermehrt entzündungsfördernde Botenstoffe freigesetzt, die physiologische Darmbewegungen stören können. Als weitere Ursache wird eine veränderte Reizübertragung entlang der sogenannten Darm-Hirn-Achse angenommen. Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) haben bei Betroffenen eine veränderte Aktivität der Nerven in der Darmwand festgestellt. Sie gehen dabei von einer gestörten Kommunikation zwischen Nerven- und Muskelzellen der Darmwand aus. Der Darm reagiert dadurch eher mit Krämpfen, zu heftigen oder zu geringen Kontraktionen. Zusätzlich kann durch einen Überschuss an bestimmten Botenstoffen die Schmerzempfindlichkeit steigen.

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