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Verstopfung, Durchfall, Krämpfe

Reizdarm – Erkrankung mit vielen Gesichtern

Wiederkehrende Bauchschmerzen sind das Leitsymptom eines Reizdarms. Betroffene leiden sehr. Da es keine Standardtherapie gibt, müssen Arzt und Patient herausfinden, was hilft. Ursachenforschung und individuelle Beratung sind gefragt.
Ulrike Becker
07.04.2020  12:30 Uhr

Vor allem Frauen

Lange rätselten die Wissenschaftler, warum Frauen deutlich häufiger betroffen sind und vermuteten die Ursache auf hormoneller oder genetischer Ebene. Eine Fallkontroll-Studie aus Großbritannien hat 2018 Unterschiede in einem Genabschnitt auf einem Chromosom nachgewiesen, die das höhere Risiko bei Frauen verantworten könnten.

Psychische Faktoren können einen Reizdarm ebenfalls begünstigen. So zeigten Untersuchungen, dass unter Reizdarmpatienten Angststörungen, Depressionen, Stress oder auch traumatische Erfahrungen häufiger vorkommen als bei Menschen mit gesundem Darm. Möglicherweise reagiert ihr vegetatives Nervensystem empfindlicher auf Reize.

Nicht zuletzt gilt auch eine wenig gesundheitsförderliche Lebens- und Ernährungsweise als möglicher Auslöser. Darauf deutet die hohe Zahl an Betroffenen in wohlhabenden Ländern hin.

Keine Standards

Die unterschiedlichen und wechselnden Symptome und große individuelle Unterschiede erschweren allgemeingültige Therapieansätze. Zudem können bei einem Patienten gleich mehrere Auslöser zugrunde liegen. Oft behandeln Ärzte zunächst die aktuellen Beschwerden wie Verstopfung oder Durchfall. Studien zum Einfluss bestimmter Lebensmittel oder Essgewohnheiten auf das Reizdarmsyndrom gibt es kaum. Das heißt aber nicht, dass die Ernährung keinen Einfluss hat. Rund 70 Prozent der Betroffenen geben an, dass bestimmte Lebensmittel für das Auftreten ihrer Beschwerden eine Rolle spielen. Wirkliche Allergien oder Unverträglichkeiten lassen sich allerdings nur bei etwa zwei bis drei Prozent der Betroffenen nachweisen. Dennoch gilt es, die Beobachtungen der Patienten ernst zu nehmen.

Mit Hilfe eines Ernährungstagebuchs finden Betroffene heraus, welche Lebensmittel die Symptome begünstigen. Neben den verzehrten Speisen ist es sinnvoll, auch Zeitpunkt oder Ort sowie weitere Umstände wie Stress oder vorliegende Infekte zu vermerken. Berücksichtigt man individuelle Auffälligkeiten im Speiseplan, stellt die Ernährung hin zu naturbelassenen Nahrungsmitteln um und lässt Fertigprodukte und sehr fett- oder Zucker-reiche Lebensmittel weg, bessern sich die Symptome des Reizdarms häufig. Positiv wirken sich nachweislich auch regelmäßige Bewegung und Entspannungsübungen aus.

Einige Patienten mit Reizdarm berichten, dass sich ihre Beschwerden bessern, wenn sie Gluten-haltige Lebensmittel oder Weizenprodukte weglassen. Sind Weizenallergie und Zöliakie sicher ausgeschlossen, könnte eine sogenannte Nicht-Zöliakie-Gluten-/Weizensensitivität vorliegen. Besteht der begründete Verdacht, sollten die Betroffenen unter ärztlicher Beobachtung für zwei bis vier Wochen probeweise bestimmte Getreidesorten weglassen oder nötigenfalls eine von Gluten freie Diät ausprobieren. Bessern sich ihre Beschwerden oder verschwinden sie ganz, kann eine dauerhafte Beschränkung der Weizen- beziehungsweise Glutenaufnahme sinnvoll sein.

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