PTA-Forum online
Rezeptur

Reizung bei Acetylcystein-Augentropfen möglich

Auch wenn die wenigsten Apotheken über einen Reinraum oder ein Laminar Air Flow (LAF) verfügen, können sie Augentropfen herstellen. Dazu müssen hygienisch einwandfreie Bedingungen geschaffen werden. In der Apotheke, in der Gabi Galenik arbeitet, ist seit ein paar Wochen die Praktikantin Paula. Als das abgebildete Rezept von einem Patienten abgegeben wird, beschließt Gabi, die Augentropfen mit ihr gemeinsam herzustellen.
Andreas Mehlhorn
08.01.2020  13:00 Uhr

Die Lösung enthält 10 Prozent Acetylcystein als Wirkstoff, was Gabi recht viel vorkommt. Sie bittet Paula, nachzuforschen und ihr die Ergebnisse mitzuteilen, damit sie gemeinsam die Plausibilitätsprüfung dokumentieren können. Im DAC/NRF findet Paula die standardisierte Rezepturformel für »Acetylcystein-Augentropfen 2,5 % / 5 % (NRF 15.33.)«. Die Zusammensetzung ist ähnlich. Zur Konservierung wird Edetathaltige Benzalkoniumchlorid-Stammlösung 0,1 % (pH 4,6 oder pH 5,5; Vorschrift S.18.) verwendet. Sie schlägt die Zusammensetzung der Stammlösung nach und stellt fest, dass die Konzentrationen im Endeffekt übereinstimmen. Zur Anpassung des pH-Wertes wird Trometamol verwendet.

Unter »Unerwünschte Wirkungen und Anwendungsbeschränkungen« steht, dass bereits die 2,5-prozentigen Augentropfen hyperton sind und das Auge reizen. Tropfen mit 5 Prozent Acetylcystein haben fast den dreifachen Wert der Isotonie. Dennoch werden, wie Paula unter »Anwendung und Dosierung« findet, Anwendungskonzentrationen bis zu 10 Prozent genannt.

Im Rezepturhinweis »Acetylcystein« findet Paula einen Hinweis auf die »Oculoguttae Acetylcysteini 10 % SR«, 10-prozentige Acetylcystein-Augentropfen, die in den Standardrezepturen der DDR beschrieben waren. Umgerechnet entspricht diese Rezepturformel genau den verordneten Augentropfen. Sogar eine Herstellungsanweisung ist dafür angegeben. Sie notiert sich daraufhin, dass die Anwendungskonzentration trotz Augenreizung plausibel ist. Die Zusammensetzung entspricht exakt der Verordnung.

Bestandteile bestellen

Paula schaut nach Bestellmöglichkeiten der Bestandteile und findet keine Benzalkoniumchlorid-Substanz. Sie notiert sich, die »Edetathaltige Benzalkoniumchlorid-Stammlösung 0,1 % S. 18« zu verwenden. Zur pH-Wert-Einstellung der Augentropfen wird laut Rezepturhinweis »Solutio Natrii hydroxidati 40 g/l ASR« verwendet, wovon wahrscheinlich 1 ml pro 100 ml Augentropfen hinzugegeben werden muss, um einen pH-Wert von 6,5 bis 7,0 einzustellen. 40 g/l entsprechen 1 mol/l.

Da sich Paula sicher ist, dass Gabi sie danach fragen wird, liest sie nach, welchen Zweck die einzelnen Bestandteile der Augentropfen erfüllen. Das Benzalkoniumchlorid ist das Konservierungsmittel. Der Wirkstoff Acetylcystein wird im Auge meist als Kollagenaseinhibitor eingesetzt. So sollen Hornhauteinschmelzungen und Geschwüre verhindert und die Heilung nach Hornhautdefekten gefördert werden. Die Wirkung als Mykolytikum wird genutzt, um Schleim oder verklebte Teilchen im Auge aufzulösen. Der Stoff ist oxidationsempfindlich. Natriumedetat ist in der Lösung enthalten, um die konservierende Wirkung zu verstärken. Gleichzeitig bindet der Stoff Schwermetallionen, die die Zersetzung von Acetylcystein fördern, was in diesem Fall ein positiver Nebeneffekt ist. Natriumhydroxid dient der pH-Anpassung. Statt Gereinigtem Wasser muss Wasser für Injektionszwecke verwendet werden.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa