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Sehprobleme, steife Gelenke, oft müde

Rheuma betrifft auch Kinder

Saras Gelenke sind immer wieder dick, steif und tun weh – sie hat Rheuma. Dabei ist sie nicht 70, sondern 12. Noch vor 20 Jahren landeten viele Kinder undiagnostiziert im Rollstuhl. Wie ist die Situation heute?
dpa
11.10.2023  15:00 Uhr

Nicht nur ältere Menschen, auch Kinder sind von Rheuma-Erkrankungen betroffen, so wie die 12-jährige Sara. »Als Sara ungefähr sechs Monate alt war, ist sie mir beim Wickeln so komisch abgerutscht und dann hatte sie einen dicken Finger«, erinnert sich Saras Mutter Manizha Wodud. Das sind damals die ersten Rheuma-Anzeichen, doch der Kinderarzt sei nicht sofort darauf gekommen. »Sechs Wochen lang war ihr Finger dick.« Erst Monate und einige Ärzte später bekommt die Familie die Diagnose: Juvenile idiopathische Arthritis (JIA) – eine Form des Kinderrheuma.

Kinderrheuma ist eine chronische Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem greift also den körpereigene Strukturen an. Das verursacht Entzündungen meistens an Gelenken, die in Schüben auftreten. Daneben können auch Knochen, Muskeln und Augen betroffen sein. Heilbar ist Rheuma nicht, aber mit gezielten Therapien lassen sich die Symptome oftmals gut behandeln.

»Die JIA macht den Löwenanteil unter den rheumatischen Erkrankungen bei Kindern aus«, sagt der Kinderrheumatologe Daniel Haselbusch vom Helios Klinikum in Berlin-Buch anlässlich des Welt-Rheumatags am 12. Oktober. Zu den klassischen Rheuma-Formen bei Kindern gehören außerdem Kollagenosen (Bindegewebserkrankungen), Vaskulitiden (chronische Gefäßentzündungen) sowie die Gruppe der autoinflammatorischen Erkrankungen (periodische Fiebersyndrome), wie Kirsten Minden von der Charité Universitätsmedizin in Berlin sagt.

Wie viele Kinder und Jugendliche insgesamt in Deutschland an Rheuma erkrankt sind, lasse sich nur schwer sagen, weil es dafür keine Meldepflicht gebe, sagt Minden. Im Hinblick auf vorliegende Abrechnungsdaten und bevölkerungsbezogene Studien wird davon ausgegangen, dass hierzulande etwa 14.000 betroffen seien. »Bei rund 1500 Heranwachsenden wird jedes Jahr eine JIA neu diagnostiziert.«

Unterschied zwischen Erwachsenen und Kindern

Gelenkrheuma im Kindesalter weise Gemeinsamkeiten, aber auch erhebliche Unterschiede zu der Krankheit im Erwachsenenalter auf, sagt Minden. Beispielsweise sei es bei Kindern deutlich schwieriger zu erkennen. »Für keine der Rheumaformen bei Kindern gibt es einen diagnoseweisenden Marker«, erklärt die Charité-Ärztin.

Symptome seien bei Kindern häufig viel unauffälliger, sagt auch Haselbusch. Dazu gehören ständige Müdigkeit, die Kinder können zudem gereizt oder unkonzentriert sein. Sara hat als Baby auch sehr viel geweint, wie ihre Mutter erzählt. »Immer als ich ihr Söckchen angezogen habe, hat sie so geschrien. Ich dachte, sie ist einfach ein Schrei-Kind und empfindlich.«

Rund 15 Prozent der Kinder mit einer JIA entwickeln Haselbusch zufolge eine Augenentzündung. »Die ist insofern tückisch, als dass die nicht von außen sichtbar ist.« Die Kinder haben kein gerötetes Auge oder Schmerzen und seien meistens zu jung, um gut zu kommunizieren, dass etwas nicht stimme.

Wie oft Schübe vorkommen, lasse sich nicht richtig beziffern, sagt Haselbusch. »Es gibt Kinder, die zwei Jahre keinen Schub haben und es gibt Kinder, die haben alle zwei Monate einen. Das sollte nicht sein, weil dann klar ist, dass die Therapie nicht intensiv genug ist.«

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