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Schwangerschaft

Richtig essen für zwei

Die Ernährung ist für Schwangere ein großes Thema. Wie viel darf es sein, wovon braucht man mehr und was sollte nicht mehr auf den Teller? Zu diesen Fragen und zu üblichen Verdauungsbeschwerden lohnt es sich, in der Apotheke zu beraten.
Katrin Faßnacht-Lee
01.08.2024  08:00 Uhr

Besser meiden

Lebensmittelinfektionen spielen hierzulande keine große Rolle und sind für die meisten Menschen ohnehin harmlos. Für Schwangere gilt es jedoch, sich vor manchen Keimen in besonderer Weise zu schützen. Denn Listerien und Toxoplasmose-Erreger können dem ungeborenen Kind schaden. Die wichtigste Regel lautet: keine rohen tierischen Lebensmittel essen. Meiden sollte man unbedingt:

  • Rohmilch
  • rohe Eier und daraus hergestellte Lebensmittel
  • Blau- oder Rotschimmelkäse
  • rohes Fleisch
  • Rohwürste wie Salami, Teewurst oder Mettwurst
  • rohe Pökelfleischerzeugnisse wie Rohschinken, Lachsschinken, Räucherspeck
  • rohen Fisch beziehungsweise Meerestiere
  • geräucherten Fisch, Matjes

Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt außerdem, auf offene Feinkostsalate, Pasteten, vorgeschnittenes Obst oder vorgefertigte Sandwiches und Co. zu verzichten. Salate, Obst, Gemüse oder Keimlinge sollten vorsichtshalber immer gut gewaschen werden.

Mit Vorsicht genießen sollten Schwangere koffeinhaltige Getränke. In Studien konnten Forschende einen Zusammenhang zwischen Koffeinzufuhr und einer Wachstumsverzögerung des Fetus nachweisen. Es gibt auch Hinweise auf ein erhöhtes Risiko von Fehlgeburten ab 300 mg Koffein pro Tag. Fachgesellschaften sehen eine Aufnahme von bis zu 200 mg/Tag jedoch als unproblematisch an. Das entspricht etwa zwei kleinen Tassen Filterkaffee oder Espresso oder zwei bis drei großen Tassen Schwarztee. Die DGE rät vom Konsum von Energydrinks ab, da die Wechselwirkungen mit weiteren Inhaltsstoffen wie Taurin unzureichend untersucht sind.

Alkohol fördert Fehlbildungen, hemmt das Wachstum, kann Gewebe und Nervenzellen schädigen und zu einer irreversiblen Intelligenzminderung des Kindes führen. Schwangere und Frauen, die sich ein Kind wünschen, sollten Alkohol daher komplett meiden.

Hilfe für die Verdauung

Die körperlichen und hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft sorgen mitunter dafür, dass die Verdauung nicht ganz wie üblich läuft. Viele werdende Mütter begleitet in dieser Zeit Sodbrennen oder Verstopfung. Es lohnt sich, diese Themen anzusprechen und im Bedarfsfall zu beraten.

Interessant für viele Betroffene: »Progesteron hat in der Schwangerschaft viele wichtige Aufgaben, verhindert etwa Kontraktionen der Gebärmutter und erhält somit auch eine Schwangerschaft im frühen Stadium. Die Muskelentspannung wirkt sich aber auch auf den Darm aus, der dann nicht mehr so aktiv arbeitet«, erklärt Dr. med. Klaus Doubek, Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte und niedergelassener Gynäkologe in Wiesbaden. »Durch das wachsende Ungeborene verschieben sich die Organe im Bauchraum und es kann mehr Druck auf den Darm entstehen, was ebenfalls die Darmbewegungen behindert.« Außerdem könnten Eisenpräparate eine Verstopfung begünstigen.

»Im Hinblick auf Eisenpräparate kann es helfen, den Einnahmezeitpunkt zu variieren: zum Beispiel vor dem Schlafengehen oder zwischen den Mahlzeiten. Zudem ist ein Eisensaft möglicherweise für manche Frauen besser verträglich als eine Eisentablette.« Abhilfe schaffen laut Doubek außerdem eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichendes Trinken. Auch Trockenfrüchte in Maßen oder Joghurt regen die Verdauung auf natürliche Weise an. Bei stärkeren Beschwerden können PTA Flohsamenschalen, Lactulose oder Macromol empfehlen.

Auch mit Sodbrennen haben viele Frauen zu kämpfen. Im dritten Trimester betrifft es rund jede zweite Frau. Folgende Allgemeinmaßnahmen gelten auch in der Schwangerschaft: Erhöhung des Kopfendes des Bettes, Vermeidung von Spätmahlzeiten und enger Kleidung sowie Verzicht auf Schokolade, Koffein, scharfe Speisen, Zitrusfrüchte und kohlensäurehaltige Getränke. Als einfaches Hausmittel gelten überdies gut zerkaute Mandeln oder Zwieback. Helfen diese Maßnahmen nicht, können Antacida, Alginate sowie Sucralfat empfohlen werden. Sie gelten laut Leitlinien auch in der Schwangerschaft als sicher. Andere Arzneimittel verordnen Ärzte nur, wenn die genannten Maßnahmen nicht greifen und nach Prüfung von Nutzen und Risiko.

Nicht zuletzt kann es in der Schwangerschaft zu Übelkeit kommen. Gut 80 Prozent der Frauen leiden darunter, 2 Prozent besonders stark. Erst kürzlich wurde die Ursache für dieses Phänomen entdeckt: Ein Hormon namens GDF15, das vermehrt von der Plazenta gebildet wird. Gegen die Übelkeit können regelmäßige kleine Mahlzeiten helfen, sowie leichte Snacks wie Cracker oder Toastbrot. Auch Ingwer könnte die Übelkeit reduzieren. Das Mittel der Wahl, das in Deutschland zur Behandlung zugelassen ist, ist rezeptpflichtig und enthält eine Kombination aus Doxylamin und Pyridoxin (wie Xonvea®). 

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