Rosazea und Sonne |
Die Ursachen der Rosazea sind laut Petzold nicht abschließend geklärt. Genetische Faktoren könnten eine Rolle spielen, die zu einer fehlgeleiteten angeborenen Immunantwort und zu Entzündungen der Haut und manchmal der Augen führten. Die Erkrankung verlaufe in Stadien, von temporären oder dauerhaften Hautrötungen über Knötchen und Eiterpickel, die an Akne erinnerten, bis hin zu Hautwucherungen. Die Hautkrankheit komme verstärkt ab dem 25. Lebensjahr vor, und zwar hauptsächlich bei Frauen. Petzold betont, dass sich der Verlauf einer Rosazea durch die richtige Therapie verlangsamen lasse.
In vielen Fällen ist eine äußerliche Behandlung wirksam. Bei ausgeprägten Gesichtsrötungen kann zum Beispiel ein Brimonidin-Gel helfen, das die Gefäße verengt. Weitere Verfahren, um Äderchen und Rötungen zu reduzieren, sind die Laser- und Lichttherapie sowie in schweren Fällen die Einnahme von Betablockern.
Papeln und Pusteln werden mit wirkstoffhaltigen Cremes, Gels oder Lotionen behandelt. Typische Wirkstoffe sind Azelainsäure, Ivermectin und Metronidazol. In schweren Fällen kann die Einnahme des Antibiotikums Doxycyclin erforderlich sein. Einige der eingesetzten Stoffe führen zusätzlich zu einer erhöhten Sonnenempfindlichkeit (Photosensibilität). Lange Aufenthalte in der Sonne zu vermeiden und einen ausreichenden Sonnenschutz zu verwenden ist auch aus diesem Grund unerlässlich.
»Zusätzlich sollten die Betroffenen neben der Sonne auch Stress, Alkohol, warme Getränke und scharf gewürzte Speisen meiden. Sie sollten milde, pH-neutrale Waschlotionen sowie Kosmetika ohne Methanol und Kampfer nutzen«, empfiehlt Petzold. Zudem ist die ärztliche Kontrolle wichtig: »Wer an Rosazea leidet, sollte sich regelmäßig von der Hautärztin oder dem Hautarzt untersuchen lassen. Auch eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle ist erforderlich.«
Eine Analyse der BARMER hat gezeigt, dass Rosazea im Jahr 2019 am häufigsten in der Altersklasse von 75 bis 80 Jahren diagnostiziert wurde, und zwar bei 4,63 Prozent der Frauen und 3,69 Prozent der Männer.