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Kreuzschmerzen

Rücken gut – (fast) alles gut

Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. 85 Prozent der Deutschen sind davon mindestens einmal im Laufe ihres Lebens betroffen. Die gute Nachricht ist, dass die Schmerzen in vielen Fällen unkompliziert sind und oft auch von selbst wieder verschwinden.
Nicole Schuster
25.08.2021  12:30 Uhr

Bezogen auf die Ursache unterscheidet man nicht spezifische Kreuzschmerzen, bei denen der Auslöser für die Schmerzen nicht eindeutig erkennbar ist, von spezifischen Kreuzschmerzen, die sich auf eine bestimmte Ursache wie einen Bandscheibenvorfall, einen Knochenbruch, eine Infektion oder einen Tumor zurückführen lassen. Des Weiteren sind akute, subakute und chronische sowie rezidivierende Kreuzschmerzen zu unterscheiden. Als akut bezeichnet man Kreuzschmerzen dann, wenn sie als neu aufgetretene Schmerzepisoden weniger als sechs Wochen anhalten. Schmerzen, die länger als sechs Wochen und kürzer als zwölf Wochen bestehen, nennen Fachleute subakut, und bei Symptomen, die länger als zwölf Wochen andauern, spricht man von chronischen Kreuzschmerzen.

In vielen Fällen bereitet die moderne, hauptsächlich sitzende Lebensweise die Pein im Rücken. Viele Menschen verbringen einen Großteil des Tages in sitzender Position, ob im Auto, am Schreibtisch oder abends beim Entspannen auf der Couch. Ständige körperliche und psychische Anspannung, nicht ergonomische Sitzmöbel, Adipositas, fehlende Muskelkraft oder auch Zugluft können ebenfalls Rückenschmerzen auslösen. Bei vielen Menschen mit chronischen Beschwerden wirken gleich mehrere Ursachen zusammen. Um die Schmerzen erträglicher zu machen, nehmen viele Betroffene Schonhaltungen ein, die aber unnatürlich sind und weitere Strukturen in Mitleidenschaft ziehen. Am Ende verstärken sich dadurch nur die Beschwerden.

Red flags eher selten

Zu den red flags gehören gemäß der Nationalen Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz von 2017 unter anderem schwerwiegende Traumata etwa durch einen Autounfall oder Sturz aus größerer Höhe, Bagatelltrauma bei älteren oder potenziellen Osteoporose-Patienten, allgemeine Symptome wie kürzlich aufgetretenes Fieber oder Schüttelfrost, Lähmungen und Sensibilitätsstörungen der unteren Extremitäten oder auch eine Krebserkrankung. Diese Fälle sind im ambulanten Bereich aber eher selten. Hier sind die meisten Rückenschmerzen unkompliziert und lassen sich durch körperliche Bewegung, medizinische Aufklärung sowie eine geeignete medikamentöse Therapie in den Griff bessern.

Bei der Selbstmedikation steht der kurzfristige Einsatz von Schmerzmitteln im Fokus. Sie ermöglichen es, im Alltag möglichst aktiv zu bleiben und weiterhin einer beruflichen Tätigkeit nachgehen zu können. Die Schmerzmittel wirken allerdings rein symptomatisch. Sie lindern also nur die Schmerzen, bekämpfen aber nicht die Ursache der Rückenschmerzen. Mittel der Wahl im akuten Stadium sind nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) in oraler Form, beispielsweise Ibuprofen (wie Dolormin® Extra, IBU ratiopharm® 400 mg akut Schmerztabletten, IbuHEXAL® akut 400 mg, Ibuprofen Heumann® Schmerztabletten 400 m), Naproxen (wie Naproxen ratiopharm® Schmerztabletten, Naproxen axicur® 250 mg Tabletten) und Diclofenac (wie Voltaren® Dolo 25 mg, Voltaren® Dolo Liquid, Diclo-ratiopharm® bei Schmerzen u. Fieber, Diclofenac Zentiva® 25 mg).

Das Potenzial der oral applizierten NSAR, kurzzeitig Schmerzen zu lindern und Funktionen zu verbessern, ist in einigen Übersichtsarbeiten belegt. Die einzelnen NSAR unterscheiden sich dabei nicht wesentlich in der Wirksamkeit. Das gewählte NSAR sollte aber so niedrig wie möglich dosiert werden. Gemäß Leitlinie sind das eine maximale Tagesdosis von bis zu 1,2 g Ibuprofen, 100 mg Diclofenac oder 750 mg Naproxen. Erfahren Patienten keine ausreichende Besserung, können sie die Dosis kurzzeitig auf bis zu 2,4 g Ibuprofen, 150 mg Diclofenac oder 1,25 g Naproxen erhöhen.

Als Nebenwirkungen können gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Sodbrennen, Magenschmerzen, gastrointestinale Ulzera), Kopfschmerzen, Schwindel, verminderte Harnausscheidung, Ödeme und Bluthochdruck auftreten. Liegen besondere Risiken für gastrointestinale Komplikationen vor, kann prophylaktisch ein Protonenpumpenhemmer (wie OMEP® HEXAL 20mg, Omeprazol-1A Pharma® 20mg bei Sodbrennen, Pantoprazol AL 20mg bei Sodbrennen, Pantoprazol beta 20mg acid) sinnvoll sein. 

Paracetamol, das normalerweise auch gerne gegen Schmerzen gegeben wird, wirkt kaum bei nicht spezifischen Kreuzschmerzen. Weder Schmerzen noch Funktionsfähigkeit konnte das Mittel in aktuellen Studien verbessern. In Ausnahmefällen kann das Arzneimittel in einer maximalen Tagesdosis von 3 g dennoch einen Versuch wert sein.

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