Rund um Repellentien |
Verena Schmidt |
16.05.2024 12:00 Uhr |
Icaridin (auch Saltidin®) wirkt vergleichbar gut wie DEET bis zu acht Stunden gegen Mücken, gegen Zecken mit einer Wirkdauer von bis zu fünf Stunden sogar etwas länger als DEET. In Produkten ist es in Konzentrationen von 10 Prozent (zum Beispiel Autan® Family Care, Anti Brumm® Kids Sensitive ab einem Jahr, Ballistol Stichfrei sensitiv Spray), 20 Prozent (Autan® Multi Insect Pumpspray, Mosquito® protect Mücken-Schutzspray) bis zu 30 Prozent (zum Beispiel Nobite® Haut Sensitive) enthalten. Präprate ab einer Konzentration von 20 Prozent gelten als tropentauglich.
Icaridin wird weniger stark resorbiert als DEET und ist hautverträglicher, es greift auch Kunststoffe nicht an. Zugelassen ist es in der Regel für Kinder ab zwei Jahren, teilweise auch in der Schwangerschaft und Stillzeit (deshalb die Herstellerangaben beachten). Nebenwirkungen sind selten, genannt werden Überempfindlichkeitsreaktionen und Nasenbluten.
EBAAP (zum Beispiel Ballistol® Stichfrei Kids) wirkt mit bis zu vier Stunden deutlich kürzer als DEET und Icaridin. Es ist nicht tropentauglich, aber hierzulande wehrt es neben Bremsen, Fliegen, Mücken und Zecken auch Bienen und Wespen ab. Es ist gut verträglich, je nach Produkt kann es bereits bei Kindern ab zwei Monaten und in der Schwangerschaft angewendet werden. Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt.
PMD beziehungsweise Citriodiol ist ein Bestandteil des ätherischen Zitronen-Eukalyptusöls – viele Produkte enthalten allerdings synthetisch hergestelltes PMD. Das Wirkspektrum entspricht dem von Icaridin, es wirkt allerdings kürzer. PMD/Citriodiol ist in Konzentrationen von 10 bis 40 Prozent auf dem Markt (zum Beispiel Soventol® protect zur Mückenabwehr ab einem Jahr, Jungle Formula by Azaron® Natural ab drei Jahren).
Niedrig dosierte Präparate können bei Kindern ab einem Jahr sowie nach Rücksprache mit dem Arzt in der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Mögliche Nebenwirkungen sind Augenreizungen, bei empfindlichen Menschen auch Hautreaktionen.
Ätherische Öle aus Nelken, Lavendel, Teebaum, Zitronellagras sowie Caprin- und Laurinsäuren aus Kokosöl und -fett werden ebenfalls zur Insektenabwehr eingesetzt. Sie sind allerdings deutlich kürzer wirksam, meist nur etwa eine Stunde. Auch hier sind Allergien und Hautreizungen möglich.