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Wimperntusche ist ein Must-have für längere, dichtere und dunklere Wimpern. / Foto: Adobe Stock/vladimirfloyd
Wimperntusche lässt die Augen offener wirken, da die einzelnen Wimpern besser sichtbar werden. Dazu legt sich die cremige, dennoch dickflüssige Emulsion oder Paste wie ein Film um die feinen Augenhärchen und sorgt für längere, dichtere und dunklere Wimpern. Vor allem die normalerweise ausgeblichenen und hellen Spitzen der Wimpern pofitieren und die Augenpartie bekommt durch die Anfärbung mehr Ausdruckskraft.
In der Werbesprache ist dann von »Build-up«, »Lift-Effect« oder »Volume« die Rede. Die verschiedenen Produkte unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre optischen Effekte wie Separation, Formung und Verlängerung der Wimpern. Und: Neben den Inhaltsstoffen haben auch die Form und Beschaffenheit des Bürstchens einen wesentlichen Einfluss darauf, wie sich die Wimpern durch die Tusche optisch verändern, wie jede Anwenderin weiß. Die meisten Hersteller werben denn auch mit einer besonders ausgetüftelten Bürstchenform, passend zum vorliegenden »Wimperndefizit«.
Die Rezeptur entscheidet darüber, ob der Spagat zwischen Haltbarkeit und Geschmeidigkeit gelingt. Denn eine Wimperntusche sollte einerseits nicht verkleben und keine Klümpchen auf den Wimpern hinterlassen, andererseits aber einen stabilen und lange haltbaren Film auf die Härchen bringen. Die Texturen herkömmlicher Mascaras bestehen meist aus Fetten auf Erdölbasis, Silikonen und synthetischen Polymeren; das bringt einen gleichmäßigen und stabilen Film auf die Wimpern. Naturkosmetika setzen dagegen auf Schellack oder natürliche Wachse wie Carnaubawachs oder Bienenwachse. Diese sind jedoch nicht so widerstandsfähig, weshalb der Farbfilm weniger lang auf den Wimpern verbleibt und leichter verwischt. Deshalb gibt es derzeit keine wasserfesten (»waterproof« oder »waterresistant«) Wimperntuschen im Naturkosmetik-Sektor.
Die Verbraucherschützer von Ökotest untersuchten aktuell 16 schwarze Mascaras mit ausgelobtem Volumen-Effekt – darunter sieben zertifizierte Naturprodukte –, hinsichtlich ihrer Schadstofffreiheit und ökologischer Unbedenklichkeit. Das Ergebnis: Alle getesteten Naturkosmetika bekamen ein »sehr gutes« Gesamturteil, im Wesentlichen weil sie ohne Kunststoffverbindungen auskommen (darunter Dr. Hauschka Volume Mascara von Wala oder der Lavera Volume Mascara von Lavera). Von den konventionellen Mascaras konnten dagegen nur wenige überzeugen, drei landeten gar mit »ungenügend« am Tabellenende der Bewertungsskala.
Hauptkritikpunkt der mit ungenügend bewerteten Wimpertuschen – im Übrigen alle drei L’Oreal-Produkte – sind kritische Mineralölbestandteile. Unabhängige Labore wiesen denn auch bei sämtlichen paraffinhaltigen Tuschen aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) als Verunreinigung nach. Einigen davon sagt man ein krebserregendes Potenzial nach. Die Überprüfung auf erbgutschädigendes N-Nitrosodiethanolamin blieb jedoch in allen Proben negativ.
Die Redakteure von Ökotest weisen ausdrücklich daraufhin, dass sie für enthaltene Paraffine wie auch Polyethylenglykole (PEG) selbst keinen Punktabzug vergaben. Denn schließlich kommt Mascara bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nur mit den Wimpern und nicht mit der Haut in Kontakt. Die Verwendung von Paraffinen und PEG-Derivaten in Topika ist nicht unumstritten, da man ihnen nachsagt, durch ihre wachsartige Konsistenz die Haut abzudecken und den transepidermalen Wasserverlust zu behindern.
Ein Hinweis für Allergiker: Sind die ätherischen Öle Citral, Citronellol oder Geraniol enthalten, raten die Verbraucherschützer dafür empfindlichen Personen von der Verwendung dieser Wimperntuschen ab.