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Hypophysenadenom

Schilddrüsenprobleme? Die Ursache kann im Hirn liegen

Tumore in der Hypophyse können den Hormonhaushalt beeinflussen und damit auch die Schilddrüsentätigkeit. Erniedrigte oder erhöhte Werte von Schilddrüsenparametern können leicht missinterpretiert werden.
Nicole Schuster
05.10.2023  13:00 Uhr

Sekundäre Überfunktion

Thyreotrope Zellen machen weniger als 5 Prozent aller Hypophysenzellen aus. Das kann zum Teil erklären, warum TSH-sezernierende Adenome mit weniger als 1 Prozent aller hormonaktiven Adenome der Hypophyse so selten sind. Ist die Produktion von TSH pathologisch gesteigert, entsteht eine Hyperthyreose. Die TSH-Sekretion erfolgt dabei autonom und lässt sich nicht mehr durch die negative Rückkopplung von Schilddrüsenhormonen steuern. Die Schilddrüse wird überstimuliert und seziert T4 und T3 im Überschuss. Da der Auslöser dieser Überfunktion im Gehirn liegt, spricht man von einer zentralen oder sekundären Hyperthyreose. Wie bei anderen Formen der Hyperthyreose äußern sich die Symptome als Tachykardie, übermäßiges Schwitzen, Unruhe und Gewichtsabnahme.

Diese Thyreotropinome, auch als TSH-Ome bezeichnet, können sich in jedem Alter bilden und treten im Gegensatz zu den häufigen Schilddrüsenerkrankungen nicht bevorzugt bei Frauen auf. Thyreotrope Zellen haben die gleiche Hypophysen-Transkriptionsfaktoren (etwa Prop-1 und Pit-1) wie somatotrope, also Wachstumshormon produzierende Zellen, und laktotrope Zellen, die Prolaktin herstellen. Daher kann eine Hypersekretion von GH und Prolaktin, die zu einer Akromegalie beziehungsweise einem Amenorrhoe-Galaktorrhoe-Syndrom führt, mit dem TSH-Überschuss assoziiert sein.

Die Zahl der diagnostizierten Thyreotropinome hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Hochempfindliche immunometrische Tests ermöglichen es, zwischen einer primären Hyperthyreose wie Morbus Basedow und einer zentralen Hyperthyreose zu unterscheiden. Die modernen Tests können helfen, Fehldiagnosen zu vermeiden. Patienten mit Thyreotropinom, denen fälschlicherweise eine primäre Hyperthyreose diagnostiziert wird, bekommen oft unnötigerweise operativ oder mit Radiojod die Schilddrüse entfernt. Das Adenom bleibt währenddessen unentdeckt, kann weiterwachsen und die Behandlung wird immer schwieriger.

Viele Thyreotropinome werden erst im Stadium der Makroadenome diagnostiziert, wenn der Tumor also schon recht groß ist. Oft ist das Adenom dann bereits in umgebende Strukturen wie der Dura mater eingewachsen und kann dadurch Störungen verursachen. Viele Patienten mit Thyreotropinomen leiden daher unter Symptomen, die mit der Raumforderung der Hypophysenadenome in Zusammenhang stehen wie Sehverlust, Gesichtsfeldausfälle, Kopfschmerzen oder Funktionsverluste der Hormondrüse. Und: Die invasiven Makroadenome kommen besonders häufig bei Patienten vor, deren Schilddrüse durch Operation oder Radiojod entfernt worden ist.

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