Schlafprobleme im Alter – was tun |
Juliane Brüggen |
18.08.2023 11:30 Uhr |
Eine ernsthafte Schlafstörung ist laut Frohnhofen vor allem daran zu erkennen, dass die Befindlichkeit am Tag beeinträchtigt ist. »Das ist ein ganz wichtiger Parameter, um die Relevanz einer Schlafstörung zu beurteilen.« Und weiter: »Gestörten Schlaf zu erkennen und effektiv zu behandeln, davon profitieren Patienten ganz nachhaltig.«
Schlaflosigkeit (Insomnie) ist unter den Schlafstörungen die häufigste. Betroffene leiden darunter, über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten mehrmals in der Woche nicht einschlafen und/oder nicht durchschlafen zu können und/oder frühmorgendlich zu erwachen, ohne wieder einschlafen zu können. Es entsteht ein hoher Leidensdruck – der Tag ist gestört und das soziale, ausbildungs- und berufliche Leben leidet. »Alles, was davon abweicht sind insomnische Beschwerden – oft ist dann der Tag nicht gestört«, machte Frohnhofen deutlich. Diese etwas leichteren Beschwerden könne man »gelassener angehen«, die Insomnie habe hingegen Krankheitswert. Den Schweregrad einer insomnischen Störung kann man über den »Insomnia Severity Index« ermitteln.
Schlafstörungen werden nach den Diagnosekriterien ICSD-3 in sechs Gruppen unterteilt:
Mittlerweile haben Forschende fünf Subtypen der Insomnie identifiziert. »In Zukunft werden wir uns viel differenzierter mit der Insomnie auseinandersetzen müssen und differenzierter therapieren«, so Frohnhofen. Insomnie-Patienten, die innerhalb von drei bis sechs Monaten nicht auf eine Therapie ansprechen, sollten ihm zufolge ein Schlaflabor aufsuchen. Oftmals werde dann eine andere Ursache entdeckt, wie die Schlafapnoe. Bei Menschen, die nicht oder kaum lichtexponiert sind, könne auch eine chronobiologische Störung vorliegen, die sich durch Verhaltensmaßnahmen und Lichtexposition beheben lässt.