Schmerzhafter Scheidenkrampf |
Caroline Wendt |
06.08.2025 08:00 Uhr |
Patientinnen mit Vaginismus sollten versuchen, ihren Ängsten mithilfe einer Psycho- oder Sexualtherapie zu begegnen und mögliche Traumata aufzuarbeiten. Sie müssen Geschlechtsverkehr »neu lernen« und verinnerlichen, dass dieser auch ohne Schmerzen möglich ist. Die Therapie kann als Einzel- oder Paartherapie erfolgen; auch der Austausch in Gruppensitzungen kann helfen. Entscheidend für den Therapieerfolg ist, dass die Initiative zur Behandlung von der Patientin selbst ausgeht. Externer Druck – etwa vom Partner oder dem sozialen Umfeld – wirkt meist kontraproduktiv.
Entspannungsübungen und Atemtechniken können unterstützend wirken. Gezieltes Beckenbodentraining hilft dabei, die Muskulatur bewusst an- und wieder zu entspannen. Auch digitale Angebote wie die zertifizierte Gesundheitsanwendung »Hello Better Vaginismus Plus« können Betroffene begleiten.
Parallel dazu können betroffene Frauen mithilfe von Dilatatoren (zum Beispiel Vagiwell® Dilators) das behutsame Einführen üben und Ängste schrittweise abbauen. Wichtig ist, mit der kleinsten Größe der medizinischen Dehnungsstifte zu beginnen und Geduld mitzubringen. Erst wenn eine Größe beschwerdefrei eingeführt werden kann, geht Frau zur nächsten über.
In einigen Fällen – besonders, wenn die Therapie stagniert – können Mediziner eine Injektion von Botulinumtoxin in die Beckenbodenmuskulatur in Erwägung ziehen. Das Nervengift verhindert für mehrere Monate das Verkrampfen und ermöglicht positive Erfahrungen. Die Behandlung erfolgt meist unter Kurznarkose. Operative Eingriffe sind hingegen nur in Ausnahmefällen vorgesehen.