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Schmerz ist nicht gleich Schmerz

Schmerztherapie bei Tumorerkrankung

Bei Tumorerkrankungen können unterschiedliche Schmerzen auftreten, die eine differenzierte Behandlung erforderlich machen. Mit dem geeigneten Medikament ist bei der Mehrzahl der Patienten meist sogar Schmerzfreiheit möglich.
Ulrike Viegener
06.09.2019  17:00 Uhr

Rescue-Therapie bei Durchbruchschmerzen

Allein durch Optimierung der Basisschmerztherapie wäre es bei etwa einem Drittel dieser Patienten möglich gewesen, die Akutschmerzen zu verhindern, so DSL-Präsident Dr. Michael Überall. In zwei Drittel der Fälle sei davon auszugehen, dass es sich bei den akuten Schmerzattacken um sogenannte Durchbruchschmerzen handelt. Durchbruchschmerzen sind anfallsartige Schmerzen von starker Intensität, die trotz adäquater Basisschmerztherapie auftreten und durch deren Anpassung nicht zu beseitigen sind. Diese Schmerzanfälle kommen urplötzlich und meist ohne erkennbaren Grund. Um sich in diesem Fall rasch selbst helfen können, sollten betroffene Patienten – zusätzlich zur Basisschmerztherapie – mit einem schnell wirksamen Opioid versorgt werden. Laut der Umfrage hatten aber tatsächlich weniger als ein Drittel der Betroffenen ein solches Rescue-Medikament verordnet bekommen.

Die Umfrage zeugt davon, dass viele Tumorpatienten unter vermeidbaren Schmerzen leiden. Die enorme Dimension des Problems wird auch deutlich, wenn man bedenkt, dass 70 bis 80 Prozent aller Krebspatienten in fortgeschrittenen Stadien von mittelstarken bis starken Schmerzen betroffen sind. Diese Zahlen werden in der S3-Leitlinie »Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung« genannt. Herausgeber dieser Leitlinie sind die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Federführend war die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin.

Ohne Schmerzen Abschied nehmen

Im finalen Stadium von Krebserkrankungen steigt die Inzidenz von stärkeren bis sehr starken Tumorschmerzen auf 90 bis 100 Prozent an. Auch diese Schmerzen sind mit den heutigen schmerztherapeutischen Möglichkeiten in den meisten Fällen gut zu kontrollieren. Oft ist Schmerzfreiheit möglich, oder die Schmerzen lassen sich zumindest auf ein gut erträgliches Maß reduzieren. Ein qualvolles Sterben ist das, was viele unheilbar kranke Krebspatienten mit Blick auf den nahenden Tod am meisten fürchten. Sie wünschen sich, die ihnen verbleibende Zeit ohne Schmerzen verbringen und in Ruhe Abschied nehmen zu können.

Es ist jedoch falsch, anzunehmen, Tumorschmerzen kämen ausschließlich in der zeitlich überschaubaren finalen Krankheitsphase vor. Stärkere Schmerzen können durchaus auch in relativ frühen Stadien auftreten und Krebspatienten über viele Jahre begleiten. Dasselbe gilt für Patienten in Remission, bei denen ein Fortschreiten der Erkrankung gestoppt werden konnte.

Laut der DGS sind bei der Versorgung von Tumorschmerzpatienten in den beiden letzten Jahrzehnten punktuelle Fortschritte zu beobachten, die in erster Linie spezialisierte stationäre Einrichtungen betreffen. Verbesserungen im ambulanten Bereich seien vor allem der Arbeit interdisziplinärer Palliativ-Netzwerke (allgemeine und spezialisierte ambulante Palliativversorgung AAPV/SAPV) zu verdanken. Leitlinienempfehlungen zur Schmerztherapie hätten dagegen bislang wenig dazu beigetragen, die ambulante schmerztherapeutische Versorgung zu verbessern. Von einer flächendeckend adäquaten Versorgungsqualität sei man nach wie vor weit entfernt.

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