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Coronavirus-Pandemie

Schnelle Impfstoffentwicklung, langer Weg zur Normalität

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt, selbst striktere Beschränkungen scheinen die Entwicklung nicht aufhalten zu können. Große Hoffnungen ruhen auf einer Impfung. Doch dabei gibt es viele Unwägbarkeiten.
dpa
28.10.2020  14:15 Uhr

Begrenzte Kapazitäten

Viele Experten erwarten, dass für eine wirksame Immunisierung eine Impfdosis nicht ausreicht. Wahrscheinlich werde ein mehrfaches Impfen nötig sein, sagt Clemens Wendtner, Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing, der im Januar die bundesweit ersten Corona-Patienten behandelt hatte.

Um die Hälfte der Weltbevölkerung zwei Mal zu impfen, wären knapp acht Milliarden Dosen nötig, rechnete die Vorsitzende der Verbandsgruppe Impfungen Europa, Sue Middleton, kürzlich vor. Die globale Kapazität liege derzeit aber bei nur etwa fünf Milliarden Dosen pro Jahr - zur Herstellung aller verfügbaren Impfstoffe. Bis große Bevölkerungsteile nach der Freigabe eines Impfstoffes geimpft sind, wird es also dauern.

Mit der Zulassung eines Impfstoffs rechnen viele Wissenschaftler und Pharmaunternehmen Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erwartet den Start von Impfungen zur Jahresmitte 2021. Risikogruppen und Beschäftigte im Gesundheitssystem können als erste mit einer Impfung rechnen.

Um schneller am Markt zu sein, haben etliche Hersteller schon mit dem Aufbau der Produktion begonnen. Verträge über den Kauf von Impfdosen mit Ländern oder Staatengruppen sollen das Kostenrisiko für die Firmen mindern. Gerade wenn die erste Impfphase in den nächsten Sommer fallen würde, in dem - so die Hoffnung - die Zahlen jahreszeitlich bedingt zurückgehen, könnte sie die Zahl der Infektionen deutlich reduzieren, hoffen die Wissenschaftler. »Ich gehe schon davon aus, dass sich im Winter 2021 ein Großteil der Menschen impfen lassen kann«, sagt Kroidl. Dass damit wieder etwas mehr Normalität einkehre, »erscheint durchaus realistisch«.

Ältere Patienten

Eine besondere Herausforderung für die Impfstoffentwickler stellen ältere Menschen dar. Bei ihnen könnte die Impfung weniger gut anschlagen, weil sie ein schwächeres Immunsystem haben als jüngere Menschen. Wahrscheinlich bräuchten Senioren deshalb größere Mengen an Impfstoff, sagt Sebastian Ulbert, Abteilungsleiter Immunologie am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig. »Es gibt mehrere neu auftretende Infektionskrankheiten, die besonders für ältere Menschen eine Gefahr sind. Das Problem ist den Impfstoff-Entwicklern bekannt, etwa im Fall des West-Nil-Virus.« Diese von Stechmücken übertragene Tropen-Krankheit breitet sich infolge des Klimawandels in Europa aus, auch in Deutschland gab es bereits Fälle.

Die Gruppe der Menschen ab 60 Jahren sei auch bei Corona die Gruppe mit dem höchsten Risiko für schwere und tödliche Verläufe, sagt Ulbert. In einigen, aber nicht allen Corona-Impfstoff-Studien werden alle Altersgruppen untersucht. Die Erfolge - etwa einer weit gediehenen chinesischen Entwicklung - stimmten vorsichtig optimistisch, dass eine Impfung auch Ältere schützen könnte, sagt Ulbert. Zudem würden Medikamente erforscht, die das Immunsystem von Senioren stärken, sodass sie auf eine Impfung besser reagieren.

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