Schokolade essen, Nobelpreis gewinnen? |
Schokolade ist eine der beliebtesten Süßigkeiten. / Foto: Adobe Stock/Drobot Dean
Auch in der Forschung gibt es Naschkatzen. Schokolade ist daher gar nicht so selten Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Diese sind teilweise ziemlich erstaunlich. Zum heutigen internationalen Tag der Schokolade lohnt ein Blick auf die unterhaltsame Seite der Süßwarenforschung. Zwar ist die Urheberschaft des Gedenktages unbekannt, er bezieht sich aber wohl auf den Geburtstag des legendären US-Süßwarenherstellers Milton S. Hershey.
Wie lange dauert es, bis eine frei verfügbar herumliegende Pralinenschachtel geleert ist? Dieser Frage gingen Ärzte in Großbritannien unter Berücksichtigung zweier Marken nach. »Geschenke von Patienten und ihren Familien machen den Großteil des Schokoladenkonsums der Beschäftigten im Gesundheitswesen aus«, schreiben die Mediziner. Für ihre kleine, 2013 präsentierte Studie legten sie auf vier Krankenstationen in verschiedenen Kliniken jeweils zwei Pralinenschachteln aus und beobachteten deren Leerung.
Im Schnitt seien zwölf Minuten vergangen, bis eine Schachtel nach ihrem Auftauchen geöffnet wurde, heißt es in der Analyse des Teams um den Mediziner Parag Gajendragadkar. Zuerst habe das Personal schnell zugelangt, später sei ein »gleichmäßiger und mit der Zeit immer langsamer werdender Konsum« beobachtet worden. Nach rund eineinhalb Stunden war im Mittel die Hälfte einer Box geleert. Am Ende war sogar noch etwas übrig – welche Sorte, wurde nicht mitgeteilt.
Manche können dem Duft alter Bücher nicht widerstehen. Andere wiederum werden offenbar vom Aroma feinster Naschereien verleitet. Zumindest wurde in einer Studie in der Schokoladen-Nation Belgien 2013 herausgefunden, dass der Geruch von Schokolade den Verkauf von Büchern steigern kann – besonders den von romantischer Literatur.
Das Team um Forscherin Lieve Doucé hatte zehn Tage lang Beobachtungen in einer Buchhandelskette angestellt und festgestellt: Die Kundschaft stöberte bei Schokoladenduft mehr als doppelt so häufig in Büchern und suchte weniger zielgerichtet nach Titeln. 40 Prozent mehr Liebesromane und Kochbücher seien verkauft worden.
Dass Gerüche den Einkauf beeinflussen, ergab auch eine 2021 vorgestellte Meta-Analyse. Bei der Prüfung von 20 Einzelstudien – darunter die belgische – kamen die dänischen und polnischen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zum Schluss, dass angenehmer Duft generell meist eine positive Wirkung hat. Es gebe eine stärkere Bindung an das Geschäft und eine höhere Kundenzufriedenheit. Ein Einfluss auf das tatsächliche Kaufverhalten war nicht bei allen untersuchten Studien eindeutig nachzuweisen.