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Infektionen

Selektionsvorteil Blutgruppe

Zellantigene können den Verlauf von Infektionskrankheiten bestimmen. Welche Blutgruppe schützt oder anfälliger macht, hängt vom Erreger ab. Das Thema bekam mit der Corona-Pandemie viel Aufmerksamkeit. Weitere Forschung ist nötig.
Nicole Schuster
09.05.2023  08:00 Uhr

Kann eine bestimmte Blutgruppe evolutionäre Vorteile bedeuten, wenn es um Infektionskrankheiten geht? Forschungsergebnisse legen das nahe. Welche Blutgruppe ein Mensch hat, ist durch die spezifischen glykolysierten Oberflächenstrukturen auf den Erythrozyten definiert. Das Blutgruppensystem ABO ist das wichtigste System und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom österreichischen Mediziner Karl Landsteiner entwickelt.

In Deutschland sind 43 Prozent der Menschen Träger der Blutgruppe A, 41 Prozent haben Blutgruppe 0, 11 Prozent Blutgruppe B und 5 Prozent Blutgruppe AB. Wer Blutgruppe A hat, weist auf der Oberfläche seiner Erythrozyten Antigene vom Typ A auf, beim Typ B sind es Antigene vom Typ B. Beide Arten von Antigenen sind bei Blutgruppe AB vorhanden und bei Blutgruppe 0 fehlen sie. Die Antigene A und B haben als gemeinsamen Vorläufer das Antigen H. Dieses findet sich auch bei Blutgruppe 0. Das H-Antigen ist ähnlich wie die Antigene A und B aufgebaut, trägt jedoch nicht deren charakteristische Kohlenhydratreste. Bei der seltenen Bombay-Blutgruppe, die durch einen Gendefekt verursacht ist, fehlt auch das Antigen H.

Der Begriff »Blutgruppenantigen« kann irreführen, da sich die Antigene auf vielen verschiedenen Zelltypen wie Leukozyten, Thrombozyten, Epithel- und Endothelzellen finden. Ein Zusammenhang mit Infektionen wird ersichtlich, wenn man bedenkt, dass pathogene Viren, Bakterien und Parasiten nicht zufällig in Zellen eindringen. Sie docken vielmehr gezielt an bestimmten Oberflächenstrukturen an. Blutgruppenantigene können als Rezeptoren für Krankheitserreger oder deren Toxine dienen.

Beispiele für an Blutgruppenantigene bindende Bakterien sind Escherichia coli, Haemophilus influenzae, Neisseria meningitis, Streptococcus pneumoniae, Shigella dysenteriae und Vibrio cholerae. Protozoen wie Malariaparasiten nutzen ebenso wie Noroviren, Parvoviren oder das HI-Virus ebenfalls Blutgruppenantigene als Andockstellen. Da sich die Rezeptoren bei den einzelnen Erregern unterscheiden, bietet eine bestimmte Blutgruppe nicht per se einen Vor- oder Nachteil.

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