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Gastroenteritis

Sicher beraten bei Magen-Darm-Infekten

Im Gastrointestinaltrakt (GI) lösen unterschiedlichste Erreger sehr ähnliche Symptome aus: Erbrechen, Durchfall, Magenschmerzen und Bauchkrämpfe. Schwere Krankheitsverläufe kommen vorwiegend in Ländern mit niedrigem Hygienestandard vor, doch auch in Deutschland bestimmen Magen-Darm-Infektionen das Krankheitsgeschehen wesentlich.
Christina Brunner
29.11.2024  15:00 Uhr

Dauer und Art der Beschwerden?

Auch die Dauer und die Beschaffenheit des Durchfalls können Ausschlusskriterien sein. Hält der Durchfall bei Erwachsenen unverändert stark für länger als drei bis vier Tage an oder ist der Stuhl schleimig oder blutig, ist ein Arztbesuch erforderlich. K.-o.-Kriterien für die Selbstmedikation sind auch starke Bauchschmerzen und -krämpfe, Fieber über 39° Celsius sowie starkes und wiederholtes Erbrechen. Hellhörig werden sollte PTA auch, wenn der Patient von einem ständigen Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung berichtet.

Reise in ein Risikogebiet?

Vermutet PTA einen Zusammenhang mit einem Auslandsaufenthalt in einem Risikogebiet, sollte sie ebenfalls an den Arzt verweisen. Die Inkubationszeiten von Erregern aus tropischen und subtropischen Gebieten sind sehr unterschiedlich, weshalb die Symptome auch verzögert einsetzen können.

Krankenhaus? Antibiotikumeinnahme?

Die längere Einnahme von Antibiotika kann die Darmflora so verändern und schädigen, dass der Keim Clostridium difficile Oberhand gewinnt. Die Bakterien scheiden Toxine aus, die unter Umständen schwere wässrige Durchfälle verursachen, die unangenehm faulig riechen. Am häufigsten treten Erkrankungen bei Krankenhauspatienten auf. Der Abstand zwischen der Antibiotika-Therapie und dem Auftreten von Krankheitszeichen beträgt meist nur wenige Tage, manchmal aber auch mehrere Wochen.

Ergibt das Patientengespräch, dass eine Selbstmedikation möglich ist, steht an erster Stelle die Substitution von Flüssigkeit und Elektrolyten. Denn der Körper verliert durch Durchfall und/oder Erbrechen wichtige Mineralstoffe und bis zu mehrere Liter Wasser täglich; normalerweise scheiden Gesunde mit dem Stuhl lediglich 100 Milliliter Flüssigkeit aus.

Die Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten ist deshalb die wichtigste Maßnahme, besonders für Säuglinge, Kinder, Menschen mit Vorerkrankungen und/oder im hohen Alter. Auch die Autoren der S2k-Leitlinie »Gastrointestinale Infektionen« aus dem Juni 2023 verweisen auf die Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr als wichtigste therapeutische Maßnahme und empfehlen standardisierte orale Rehydratationslösungen (ORL). Sie enthalten nach den WHO-Kriterien Natrium, Kalium sowie Glucose.

Ungeeignet zur oralen Rehydration, so die Leitlinie, sind reine Fruchtsäfte, Leitungswasser oder Limonaden. Sie enthalten entweder zu viel Zucker, was die Diarrhösymptomatik durch osmotische Wirkung der Zucker verstärken kann, oder zu wenig Elektrolyte beziehungsweise im falschen Verhältnis. Das portionierte Pulver der ORL wird in einer definierten Menge Leitungswasser aufgelöst. Für folgende Personengruppen sollte PTA diese Dosierungen empfehlen:

  • Säuglinge und Kleinkinder: drei bis fünf Beutel in 24 Stunden
  • Kinder: ein Beutel nach jedem Stuhlgang
  • Erwachsene: ein bis zwei Beutel nach jedem ungeformten Stuhl

Für diese Tipps sind die Patienten ebenfalls dankbar: Die Lösung schmeckt besser, wenn das Getränk gekühlt ist. Bei sehr jungen Patienten und alten Menschen ist es praktikabler, häufig kleine Portionen zum Beispiel mit einem Löffel einzuflößen. 

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