Sieben Fakten über Listerien |
Katja Egermeier |
08.10.2019 16:30 Uhr |
Für gesunde Erwachsene ist eine Listeriose in der Regel nicht gefährlich. Eine Infektion bleibt häufig unerkannt. Sofern Symptome auftreten, sind diese eher unspezifisch und grippeähnlich und äußern sich beispielsweise in Fieber, Muskelschmerzen, Erbrechen und Durchfall.
Vor allem in der Schwangerschaft kann eine Listeriose problematisch werden. / Foto: Fotolia/Syda Productions
Chronisch Kranke, ältere Menschen, Personen mit verminderter Immunabwehr sowie Schwangere und Neugeborene haben dagegen ein erhöhtes Risiko, an Listeriose zu erkranken. Hier sind schwere Krankheitsverläufe möglich, die zu lebensbedrohlichen Blutvergiftungen und Gehirn- und/oder Hirnhautentzündungen führen können.
Problematisch ist dies vor allem bei Schwangeren, die häufig keine oder nur grippeähnliche Beschwerden zeigen. In diesen Fällen kann die Infektion auf das ungeborene Kind übergehen und zu einer Früh- oder Fehlgeburt führen.
Infizierte Neugeborene haben aufgrund der schweren Symptomatik ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko oder können schwere Schäden davontragen.
Die Anzahl der Listeriose-Infektionen in Deutschland steigt kontinuierlich, ist mit einigen hundert gemeldeten Fällen – vor allem im Vergleich mit Erkrankungen durch Salmonellen oder Campylobacter – aber eher gering. Probleme mit Listerien in Lebensmitteln gibt es in Deutschland ein bis zweimal pro Jahr, 300 bis 500 Menschen erkranken daran. In seltenen Fällen kann eine Listeriose einen besonders schweren Verlauf nehmen und tödlich enden.
Vor allem Personen aus einer der Risikogruppen sollten Lebensmittel, die nicht erhitzt werden, nur unter strengen hygienischen Bedingungen frisch zubereiten und schnell verzehren. Das gilt beispielsweise für frisch gepresste Säfte, Smoothies, Sandwiches, belegte Brötchen und gefüllte Backwaren, deren Inhalt nicht erhitzt wurde.
Rasch verzehrt werden sollte auch frisches Obst und Gemüse sowie Blattsalate und Kräuter. Käse- und Wurstaufschnitt in Fertigpackungen sollte ausreichend gekühlt und innerhalb von zwei bis drei Tagen verbraucht werden.
Auf rohe tierische Lebensmittel wie Tartar, Mett, Carpaccio, Sushi, Austern und Kaviar sowie aus Rohmilch hergestellte Lebensmittel, rohe Sprossen und Keimlinge sollten Betroffene der Risikogruppen vollständig verzichten.
Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)