So geht »vernünftiger« Sonnenschutz |
UV-Filtersubstanzen – zumindest einige von ihnen – sind in den vergangenen Jahren in Verruf geraten. Hormonelle Wirkungen, Reproduktionstoxizität und Belastung der sensiblen Ökosysteme der Weltmeere werden ihnen zur Last gelegt. Da ist es erfreulich, dass die jüngste Untersuchung des Verbraucherschutz-Magazins »Ökotest« in 21 als »sensitiv« ausgelobten Sonnenschutzpräparaten (Lichtschutzfaktor LSF zwischen 30 und 50+) keine bedenklichen Filter ausmachen konnte. Die Präparate, die es in Drogerien, Supermärkten oder Apotheken zu kaufen gibt, sollten frei von reizenden Substanzen sein, um empfindlicher Haut Genüge zu tun. »Im aktuellen Test gibt es keine Sonnencreme mehr, die von Ökotest kritisierte, bedenkliche UV-Filter enthält«, heißt es. Vor zwei Jahren sei das Ergebnis noch anders ausgefallen, so das Verbraucherschutz-Magazin.
Erfasst wurden chemische UV-Filter, allergisierende, deklarationspflichtige Duftstoffe, Diethylphthalat, Moschusverbindungen, Cashmeran, Butylhydroxytoluol (BHT), synthetische Polymere, halogenorganische Verbindungen, Formaldehyd/-abspalter, Silber und Nanopartikel (bei Titandioxid und/oder Zinkoxid als mineralische Filter). In die Bewertung flossen auch die Verwendung von recyceltem Plastik für die Verpackung ein sowie »das Kleingedruckte« wie die Vollständigkeit von Warn- und Anwendungshinweisen zur Prävention und Hautkrebs.
Die sechs als Naturkosmetik zertifizierten Präparate schnitten alle »sehr gut« oder »gut« ab. Unter den konventionellen Produkten erreichte eines ein »sehr gut«, acht ein »gut« (darunter ein Produkt von La Roche-Posay sowie eines von Eucerin) und vier ein »befriedigend« (darunter ein Ladival-Produkt). Die Avène Mineralische Sonnenmilch 50+ erhielt dagegen nur ein »mangelhaft«, unter anderem aufgrund der Verarbeitung von PEG/PEG-Derivaten, Kunststoffverbindungen und Siloxanen in der Rezeptur. Es soll aber ohnehin im September vom Markt gehen.