So gelingt der Berufseinstieg |
Im Arbeitsvertrag sollten auch die Angaben zur Gehaltsregelung eindeutig formuliert sein. / © Getty Images/AndreyPopov
Der erste Job ist mehr als nur der Einstieg ins Berufsleben – er ist häufig auch mit vielen Fragen verbunden. Ist das Vorstellungsgespräch gemeistert, geht es um den Arbeitsvertrag. Doch die Konditionen werfen bei Apothekenangestellten zahlreiche Fragen auf. Worauf ist zu achten?
Hansen betont, ein unterschriftsreifer Arbeitsvertrag sei kein einseitiges Angebot der Apothekenleitung, sondern das Ergebnis von Verhandlungen auf Augenhöhe. Wer gut vorbereitet in die Gespräche geht, hat deutlich bessere Chancen auf faire Konditionen. Wichtig ist, sich vorab Gedanken zu machen: Mit welchem Gehalt bin ich wirklich zufrieden? Wo liegt meine persönliche Untergrenze? Und was wäre ein sinnvoller Plan B, wenn mein Wunschgehalt nicht durchsetzbar ist – etwa mehr Urlaub oder eine 4-Tage-Woche?
Auch beim Thema Gehalt im Vorstellungsgespräch gilt: Wer zuerst eine Zahl nennt, setzt den Anker – also ruhig selbstbewusst agieren, wie Hansen rät. Eine etwas höhere Forderung ist legitim, um später im Gespräch auf das eigentliche Ziel zu kommen.
Gehaltsverhandlungen lassen sich nicht nur beim Berufseinstieg führen. Auch im laufenden Arbeitsverhältnis gibt es geeignete Anlässe – etwa nach bestandener Probezeit, bei neuen Aufgaben oder nach einer Fortbildung. Besonders günstig ist der Herbst, da Apothekenleitungen dann oft ihre wirtschaftliche Planung für das kommende Jahr machen. Weniger geeignet sind der Jahresanfang oder Phasen mit hohen betrieblichen Belastungen.
Ein Vertrag sollte niemals spontan unterschrieben werden. Besser: mitnehmen, in Ruhe lesen und prüfen lassen. Adexa-Mitglieder erhalten dazu zeitnah eine konkrete Rückmeldung von der Rechtsabteilung der Apothekengewerkschaft.
Besonders wichtig sind eindeutige Formulierungen beim Gehalt zum Beispiel, »das jeweils gültige Tarifgehalt plus xx Prozent«. Festbeträge oder Formulierungen wie »freiwillige Leistung« oder »anrechenbar auf künftige Tariferhöhungen« sollten vermieden oder gestrichen werden, da sie zu Nachteilen bei zukünftigen Tariferhöhungen führen können.
Auch bei der Arbeitszeit sind transparente Formulierungen entscheidend. Die genauen Zeiten sollten konkret im Vertrag festgehalten und nur im gegenseitigen Einvernehmen änderbar sein. Kompromisslösungen wie feste freie Tage oder Vormittagsarbeit bieten Gestaltungsspielraum.