So helfen Sie sehbehinderten Menschen |
Auch wenn der Patient oder Kunde mit einer Begleitung in der Apotheke erscheint, sprechen Sie den Kunden direkt an: Schauen Sie ihn an, wenn Sie mit dem Betroffenen sprechen und nicht die Begleitperson. Fragen Sie den Kunden direkt, ob er über die Medikation Bescheid weiß und nicht etwa: »Weiß ihr Mann wie man die Medikamente einnimmt?« »Sind Ihrem Mann die Medikamente bekannt?« Blinde und Sehbehinderte merken es, wenn Sie sie ansprechen oder an ihnen vorbeireden. Es ist eine sehr wichtige Form der Wertschätzung, sie persönlich wahrzunehmen und die Anwesenheit nicht zu ignorieren. Wenn der sehbehinderte Kunde Ihnen seine Rezepte abgibt, erklären Sie ihm, was Sie mit den Rezepten tun. Sobald Sie den Platz verlassen, um beispielsweise die Medikamente aus dem Lager zu holen, geben Sie dem Kunden kurz Bescheid, dass Sie gleich wieder da sind. Lassen Sie nicht den Patienten allein mit sich selbst sprechen. Und vermeiden Sie Füllwörter, wenn Sie Ihrem Kunden etwas erklären. Hier, dort, so oder besser so wird eine Person, die nicht sehen kann, nicht nachvollziehen – erklären Sie genau, was Sie damit meinen.
Apotheken können durch die Beratung eine wichtige Funktion bei der Integration und der Selbstständigkeit der sehbehinderten Menschen spielen. Folgende Alltagstipps können helfen, die Lebensqualität Betroffener zu verbessern.
Sehbehinderung ist ein sehr relevantes pharmazeutisches Bedenken, dass Sie beim Austausch der Medikamente geltend machen können.
Tropfen mit dem Tropfenzähler abmessen (erhältlich im Blindenversandhandel) oder die Tropfen in einen leeren Plastikbecher (zum Beispiel leeren Joghurtbecher) tropfen lassen und abzählen, sofern die Hörfähigkeit nicht beeinträchtigt ist.
Kennzeichnen Sie die Medikamentenschachtel mit Büroklammer, tastbaren Schriftzügen (zum Beispiel mit DYMO- Etiketten) oder einer Tackernadel an gewünschter Stelle.
Markieren Sie dem Kunden die Menge, die aufgezogen werden muss, auf dem Kolben der Spritze. Bei mitgelieferten Messbechern schauen Sie zusammen mit dem Kunden nach, ob die Markierung am Becher tastbar ist.