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Chef mit Macken
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So reagieren Sie richtig auf schwierige Vorgesetzte

Der schönste Arbeitsplatz und die interessantesten Aufgaben verlieren ihren Reiz, wenn der Chef die größte Herausforderung im Berufsalltag ist. Wie können Angestellte souverän mit großen und kleinen Macken des Chefs umgehen und die Zusammenarbeit so angenehm wie möglich gestalten?
AutorKontaktAndreas Nagel
Datum 17.11.2022  09:00 Uhr

Entscheidungsschwach

Kann sich Ihr Chef nur schwer entscheiden und zögert oft sehr lange? Bekommen Sie auf Fragen oder Verbesserungsvorschläge oft lange keine konkrete Antwort? Dann sollten Sie konsequent daran erinnern und Ihre Vorschläge oder Fragen nicht aus Höflichkeit oder Unsicherheit in Vergessenheit geraten lassen. Vielleicht ist Ihr Chef ja auch einfach nur überlastet und konnte sich aus zeitlichen Gründen nicht mit dem Thema beschäftigen. Stellen Sie mögliche Entscheidungsalternativen zukünftig immer sofort mit ihren Vor- und Nachteilen dar und empfehlen Sie dann eine der Alternativen mit entsprechender Begründung: »Wir könnten A, B oder C machen. Ich schlage vor, dass wir A machen, weil …!« Ihr Chef ist dann in der Lage, anhand Ihrer Informationen sofort eine Entscheidung zu treffen. Zugleich wird er das Gefühl haben, dass er frei entschieden hat und Sie ihm »nur« wertvolle Entscheidungsgrundlagen geliefert haben.

Manchmal übertragen Chefs neue Aufgaben auf Mitarbeiter nach dem Motto: »Erledigen Sie das doch bitte mal eben!« Sie erkennen dabei häufig nicht, dass der betreffende Mitarbeiter bereits voll ausgelastet oder sogar überlastet ist. Verweigern oder Jammern sind in diesem Fall sicherlich keine geeigneten Reaktionen. Antworten Sie: »Ich erledige das gerne. Welche meiner derzeitigen Aufgaben kann ich dafür stoppen oder reduzieren? Welche meiner derzeitigen Tätigkeiten ist nicht so wichtig wie diese neue Aufgabe?«

Unsinnige Anweisungen

Manche Chefs haben nur noch wenig Kontakt zum Alltagsgeschäft in der Apotheke und das zeigt sich gelegentlich in ihren Entscheidungen und Arbeitsanweisungen. Wenn Ihr Chef offensichtlich sinnlose Anweisungen gibt, können Sie den Zeit- und Arbeitsaufwand, Hürden bei der Umsetzung oder mögliche Negativkonsequenzen detailliert ansprechen. Vielleicht erkennt Ihr Chef erst dann bestimmte Auswirkungen, an die er vorher nicht gedacht hat. Zeigen Sie bei Bedarf sinnvollere Alternativen und deren Vorteile auf.

Mitarbeiter haben gegenüber Ihrem Chef auch oft in fachlicher Hinsicht einen Wissensvorsprung in ihrem Aufgabengebiet. Das ist nicht ungewöhnlich und war vielleicht sogar der Grund, warum Sie eingestellt wurden. Wenn Ihr Chef aus fachlicher Sicht falsche oder ungeeignete Aussagen trifft oder ihm fachliche Fehler unterlaufen, sollten Sie ihn trotzdem nicht in Gegenwart anderer Mitarbeiter darauf hinweisen. Wenn Sie das Ego oder die Autorität des Chefs verletzen, wird das zwischenmenschliche Verhältnis nachhaltig beschädigt. Führen Sie daher in diesen Fällen ein Einzelgespräch. Stellen Sie Ihre Sichtweise dar und begründen Sie Ihre Meinung mit Ihren besonderen Fachkenntnissen oder praktischen Erfahrungen.

Der Chef mit einem gesteigerten Geltungsbedürfnis spricht gerne über sich selbst und an seinem Arbeitsplatz befinden sich oft Urkunden oder Auszeichnungen, die seine Fähigkeiten beweisen. Er ist wenig kritikfähig und reagiert auf fremde Vorschriften und Vorgaben meist ablehnend. Wenn er unter Druck gesetzt oder angegriffen wird, reagiert er unter Umständen aggressiv. Als Mitarbeiter schenken Sie diesem Chef am besten ihren uneingeschränkten Respekt und akzeptieren seine Entscheidungen. Zeigen Sie als Mitarbeiter nicht ungefragt, dass Sie ihm fachlich ebenbürtig oder in einigen Bereichen sogar überlegen sind. Wenn sie eine neue Idee durchsetzen möchten, dann geben sie ihrem Chef einen Hinweis in die entsprechende Richtung und lassen ihm anschließend das Gefühl, dass es seine Idee gewesen ist.

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