So werden Apotheken nachhaltiger |
Potenzial für Einsparungen steckt auch in Labor und Rezeptur. Jede Apotheke achtet sicher bereits darauf, Ausgangssubstanzen in praxisnahen Packungsgrößen zu bestellen, um zu vermeiden, dass verfallene Stoffe entsorgt werden müssen. Mitunter müssen jedoch Substanzen für eine einzige Rezeptur geordert werden, die nur in größeren Packungen erhältlich sind. In einem solchen Fall hat jedoch der Kontrahierungszwang Vorfahrt.
Erfahrene Rezeptare achten darauf, dass keine Substanzreste an den Gerätschaften verbleiben und beim Spülen ins Abwasser gelangen. Die Fantaschale vor dem Abwaschen mit Recycling-Toilettenpapier statt gebleichtem Zellstoff auszuwischen, ist noch ein zusätzlicher kleiner Beitrag für die Umwelt. Für das Labor gelten die gleichen Regeln für umweltfreundliches Arbeiten. PTA und Apotheker können hier gemeinsam überlegen, wie sie den Einsatz von Gefahrstoffen minimieren können. Die Prüfvorschriften lassen zum Teil einen gewissen Spielraum bei der Auswahl der Verfahren zu. Eine sehr nachhaltige, allerdings auch sehr teure Möglichkeit ist der Einsatz der NIR-Spektroskopie, der den Gebrauch von Reagenzien auf ein Minimum reduziert. Manche Apotheken nutzen die kostenintensiven Geräte bereits gemeinsam.
Auch in der Offizin ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit möglich. Die Plastiktüte gehört per Gesetz zum Glück der Vergangenheit an. Bei der Auswahl der Papiertüten kann der Einkauf umweltgerecht produzierten Verpackungen den Vorzug geben. Kosmetikprodukte, die durch ihren Gehalt an Mikroplastik oder umwelttoxischen Chemikalien die Umwelt schädigen, sollte eine nachhaltig denkende Apotheke aus dem Sortiment nehmen. Fast immer gibt es dafür unbedenklichere Alternativen, für die man letztlich auch die Kunden begeistern kann. Eine gute Orientierung bieten die App ToxFox und die digitale Broschüre »Der Kosmetik-Check« des »Bund für Umwelt und Naturschutz« (BUND).