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Unter Druck

Social Media verändert die Selbstwahrnehmung

Soziale Netzwerke sind ein wichtiger Ort für Kommunikation und sozialen Austausch, haben aber auch ihre Schattenseiten. Der permanente Vergleich mit optimierten Bildern sowie Likes und Kommentare wirken sich direkt auf die Selbstwahrnehmung aus. Besonders betroffen ist die Generation Z.
AutorCarina Steyer
Datum 06.05.2024  16:00 Uhr

Selfie-Dysmorphie

Die Abweichung zwischen Realität und optimierten Bildern, die früher vor allem der Werbeindustrie zugeschrieben wurde, haben Social Media heute längst überboten. Und es gibt einen entscheidenden Unterschied: Nutzer vergleichen sich nicht nur mit dem Äußeren von Influencern, YouTubern und anderen Nutzern, sondern auch mit der optimierten Version des eigenen Spiegelbildes. Dabei kann die Unzufriedenheit mit dem eignen Aussehen so groß werden, dass der Wunsch entsteht, dem augenscheinlich perfekten Körperbild in der Realität nachkommen zu wollen. 

Wissenschaftler der Boston University School of Medicine haben für diesen Zusammenhang den Begriff der Snapchat-Dysmorphie oder Selfie-Dysmorphie geprägt. In Studien konnte belegt werden, dass die intensive Nutzung von auf Bilder und Videos ausgelegten sozialen Medien zu höheren Investitionen in das eigene Aussehen führt. Die Vereinigung Deutscher Plastischer Chirurgen (VDÄPC) informierte 2022 in einer Pressemittelung darüber, dass viele Patienten mit eigenen bearbeiteten Fotos in die Praxen kommen und eine entsprechende Behandlung wünschen. Aber auch Bilder von Influencern und YouTubern seien keine Seltenheit. Ein wissenschaftlicher Beweis, dass die Nutzung sozialer Medien einen direkten Einfluss auf die Entscheidung zu einer plastisch chirurgischen Behandlung ohne medizinische Indikation hat, ist bisher jedoch nicht erfolgt. 

Viele Nutzer verlassen sich bei der Selbstoptimierung auch auf die Tipps von Influencern, die es bereits zum vermeintlich perfekten Körper geschafft haben. Problematisch wird das, wenn dabei ungesunde und zwanghafte Optimierungsmaßnahmen wie übermäßige Gewichtskontrolle, exzessives Training oder radikale Ernährungsformen zum Einsatz kommen. 

Aufklärung leisten

Jugendliche und junge Erwachsene sind für die negativen Auswirkungen von Social Media besonders anfällig. Identität, Selbstbewusstsein und Selbstwert befinden sich in diesem Alter noch im Aufbau, das kritische Hinterfragen der Inhalte fällt oft schwer. Gleichzeitig ist der Ausstieg aus sozialen Netzwerken zu Selbstschutzzwecken für sie kaum eine Option. Die Angst, etwas zu verpassen ist groß und in Anbetracht der Tatsache, dass ein Teil des Soziallebens ausschließlich über soziale Medien läuft, nachvollziehbar. Nicht zu vergessen ist außerdem, dass soziale Netzwerke auch viele positive Seiten haben, inspirieren und Halt geben können. Und sie sind aus der Zukunft nicht wegzudenken.

Experten betonen deshalb, dass es für Kinder von großer Bedeutung ist, einen gesunden Umgang mit sozialen Netzwerken zu erlernen. Gefragt sind hierbei vor allem die Eltern, denen empfohlen wird, das kritische Hinterfragen von Medien schon mit Kindern im Kindergartenalter zu besprechen. Wichtig sei dabei, das Wissen zu verankern, dass Influencer und Content Erzeuger sich ganz genau überlegen, welchen Teil ihres Lebens sie der Öffentlichkeit zeigen und, dass diese Inhalte in vielen Fällen nicht der Realität entsprechen. Auch die Kinder selbst sollten lernen, dass sie mehr sind als das, was sie in sozialen Medien posten. Darüber hinaus helfen Werte, Aktivitäten und Freundschaften, in denen Äußerlichkeiten keine Rolle spielen, das Selbstbewusstsein zu stärken und mit nicht realen Wirklichkeiten umzugehen.

Vielfach wird zudem gefordert, den Einfluss von Social Media Firmen auf die jungen Generationen zu beschränken sowie rechtliche Regelungen und Kennzeichnungspflichten einzuführen. In Frankreich und Norwegen ist letzteres bereits Realität. Dort müssen alle bearbeiteten Fotos, die in Medien, Werbung und von Influencern verbreitet werden, seit 2017 beziehungsweise 2022 entsprechend gekennzeichnet werden. Auch in anderen Ländern würde das bei vielen jungen Menschen vermutlich auf Zustimmung stoßen. In der Studie »Schönheitsideale im Internet« gaben zumindest 63 Prozent der Jugendlichen an, dass sie sich wünschen würden, dass bearbeitete Bilder gekennzeichnet werden.

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