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Zu viel Furcht ist ungesund

Soziale Phobie bei Kindern

Nicht auf jeden Fremden gleich zutraulich zuzugehen, kann durchaus sinnvoll sein. Wer aber fast jeden Kontakt mit seinen Mitmenschen ablehnt, könnte an einer Form von Angststörung leiden. Betroffene Jugendliche fürchten, sich vor anderen zu blamieren und von ihnen abgelehnt zu werden. In der Therapie lernen sie, mit ihren Ängsten umzugehen.
Nicole Schuster
28.09.2020  12:30 Uhr

Werde ich gerade rot? Lachen die anderen über mich? Reden sie über mich hinter meinem Rücken? Vor allem unsicheren Personen mögen diese Gedanken bekannt vorkommen. Übersteigern junge Menschen jedoch ihre Furcht vor anderen und was diese über sie denken könnten, leiden sie womöglich an einer sozialen Phobie. Davon sind Schätzungen zufolge etwa 5 bis 10 Prozent aller Kinder und Jugendlichen zumindest zeitweise betroffen. Soziale Phobien zählen damit zu den häufigsten psychischen Störungen in dieser Altersgruppe. Im Erwachsenenalter tritt die Störung selten neu auf.

Die soziale Phobie ist dadurch gekennzeichnet, dass die Betroffenen fremden und unvertrauten Gleichaltrigen und Erwachsenen mit Furcht begegnen und Kontakte oft ganz ablehnen. Sie haben Angst, sich beschämend zu verhalten und wollen nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Ein Auslöser für die Angststörung kann ein höchst unangenehmes soziales Erlebnis sein, auch eine belastende Lebenssituation wie die Scheidung der Eltern kommt infrage. Als Risikofaktor diskutieren Experten den Erziehungsstil der Eltern. Als problematisch gilt beispielsweise, wenn Eltern sehr kontrollierend sind, die Kinder überbehüten oder sich ihnen emotional kaum zuwenden.

Leistung lässt nach

»Eine soziale Phobie beim Nachwuchs zu erkennen, ist gar nicht so einfach«, so Lisa Krömer im Gespräch mit PTA-Forum. Sie hat den Master of Science der Psychologie und ist Stationspsychologin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Frankfurt am Main. »Aspekte der Störung, wie die Bewertungsangst, gehören zum alterstypischen Verhalten von Jugendlichen besonders in der Pubertät.« Für junge Menschen mit einer sozialen Phobie bedeuten aber schon alltägliche soziale Situationen oder solche, in denen sie Leistung erbringen müssen und geprüft werden, ungewöhnlich großen Stress. Altersangemessene Aktivitäten zusammen mit anderen wie Geburtstagsfeiern, Schulausflüge oder gemeinsames »Herumhängen« meiden viele Betroffene. Stattdessen ziehen sich einige in eine virtuelle Welt zurück, um realen Kontakten mit Gleichaltrigen zu entgehen. Im Unterreicht trauen sie sich oft nicht, sich zu beteiligen oder bei Fragen das Lehrpersonal anzusprechen. »Leistungsabfall und Schulabsentismus, also die angstbedingte Vermeidung des Schulbesuchs, sind häufige Folgen einer sozialen Phobie«, sagt Krömer.

Bei jüngeren Kindern können Eltern mitunter Reaktionen wie ein Anklammern, Schreien oder Wutanfälle beobachten, wenn sie fremden Menschen gegenübertreten sollen, andere erscheinen wie gelähmt. Auf körperlicher Ebene zeigt sich die Angst mit Symptomen wie Erröten, Zittern, Schwitzen, Herzklopfen, Mundtrockenheit, Unruhe, Bauchschmerzen und schlimmstenfalls Panikattacken. Dauern die Beschwerden mindestens sechs Monate an, kann eine soziale Phobie vorliegen.

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