Starkes Schwitzen – was steckt dahinter? |
Katja Egermeier |
06.08.2021 15:30 Uhr |
Sofern nach einem Arztbesuch ernsthafte Erkrankungen und Wechsel- oder Nebenwirkungen von Arzneimitteln als Ursache für starkes Schwitzen ausgeschlossen wurde, rät die Apothekerkammer zu einem Besuch in der Apotheke. Dort sei fachkundiges Apothekenpersonal zu finden, das über die möglichen hygienischen und kosmetischen Maßnahmen sowie über den Einsatz von Deodoranzien und Antitranspiranzien berate.
Auch die Behandlung mit lokal aufgebrachtem, hochprozentigem Alkohol sei ein mögliches Mittel gegen Schweißgeruch, indem durch Desinfektion die Bakterien reduziert werden. Allerdings werde bei dieser Methode die Haut stark gereizt. Wer es milder mag, könne auf Körperpuder zurückgreifen. An bestimmten Stellen, wie unter der Brust, sorge Körperpuder für Trockenheit und beuge so zusätzlich einem lästigen Pilzbefall vor. Zudem helfe Puder auch gegen Schweißfüße.
Während Deodoranzien unangenehmen Körpergeruch mithilfe von Duftstoffen, die häufig eine bakterienhemmende Wirkung haben, überdecken sollen, können Antitranspiranzien dafür sorgen, dass Schweiß gar nicht erst fließt. Hierzu werden bevorzugt Aluminiumsalze wie Aluminiumchlorid-Hexahydrat oder -acetat eingesetzt.
Der Verdacht, dass Aluminiumsalze in Kosmetikprodukten das Risiko für Brustkrebs oder Morbus Alzheimer erhöhen, ist bislang durch keine Studien erhärtet und wird intensiv erforscht. Während das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) im November 2019 dazu riet, die Aufnahme von Aluminium möglichst gering zu halten und Aluminium-haltige Antitranspiranzien vor allem bei gestörter Hautbarriere, wie zum Beispiel nach einer frischen Achselhöhlenrasur, zu vermeiden, ist der Wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU (SCCS) im März 2020 in einer Stellungnahme zu einem anderen Schluss gekommen. Nach der Bewertung aktueller Studien seien die Mengen, die durch Antitranspiranzien in den Körper gelangen, vernachlässigbar. Der SCCS schreibt, dass »die große Mehrheit der angewandten Dosis außerhalb des Körpers bleibt«. Da die Aluminiumsalze aber Reizungen und Trockenheit der Haut verursachen können, ist es ratsam, diese Produkte nicht täglich, sondern nach Bedarf anzuwenden.