Steht die Verlockung offen auf dem Tisch, greift man öfters zu. / © Getty Images/Elva Etienne
Riecht das alles lecker! Wer hungrig zum Weihnachtsmarkt geht, könnte wahrscheinlich an jedem Stand einen Stopp einlegen. Inga Pfannebecker rät daher, sich vorab zu fragen: »Was will ich ganz bewusst genießen und worauf kann ich verzichten? Wer sich das vorher überlegt, erliegt nicht ständig allen Verlockungen.«
Pluspunkt: Wer so vorausschauend plant, kann die anderen Mahlzeiten des Tages anpassen – und zum Beispiel in der Mittagspause statt der mächtigen Currywurst mit Pommes lieber die leichte Gemüsesuppe wählen.
Hier ein Plätzchen, da eine Schokokugel: Ständiges Snacken kann für Blutzuckerschwankungen sorgen. Heißt: Der Spiegel steigt stark an und fällt dann wieder ab. »Dadurch kommen wir in einen Heißhungerkreislauf und haben ständig das Gefühl, wieder in die Plätzchendose greifen zu müssen«, sagt Pfannebecker.
Das heißt aber keinesfalls, dass wir uns Süßes verbieten müssen. Stattdessen können wir auf ein cleveres Timing setzen und Süßes zum Beispiel als Nachtisch essen – zum Beispiel zwei, drei Plätzchen nach dem Mittagessen. Dann wirken sich Kipferl und Co. weniger stark auf den Blutzuckerspiegel aus, wir bleiben also länger satt und zufrieden.
Steht die Packung Lebkuchen offen in der Küche, haben wir die Verlockung stets im Blick – und greifen schneller mal zu. Ähnliches gilt für den bunten Teller auf dem Couchtisch. Wer auf einen Süßigkeiten- oder Plätzchenteller nicht verzichten mag, für den haben die Fachleute des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) daher den Tipp, ihn nur zeitlich begrenzt hinzustellen – etwa nach dem Essen. Ebenfalls eine gute Idee: gesündere Alternativen ins Blickfeld rücken. Das kann zum Beispiel die Schale mit Mandarinen und Nüssen zum Knacken sein.
Klar, Glühwein gehört für viele bei der Runde über den Weihnachtsmarkt dazu. Gut ist aber, wenn es bei einem bleibt, denn Glühwein enthält viel Zucker. Eine Tasse kommt mitunter auf fünf bis sechs Stück Würfelzucker. Dazu kommt: Alkohol hemmt die Fettverbrennung.
Engelsaugen, Vanillekipferl, Ausstechplätzchen sollen etwas gesünder sein? Das kann man erreichen, indem man Rezepte mit Vollkornmehl oder einem eher hohen Nussanteil wählt. Kalorienärmer sind sie zwar nicht unbedingt. »Aber sie sind nährstoffreicher und sättigender, sodass man vielleicht mit weniger Plätzchen zufrieden ist«, sagt Inga Pfannebecker, die auch Mitglied im Berufsverband Oecotrophologie (VDOE) ist.
Noch ein Tipp: Wer Zucker sparen will, kann das gut bei der Verzierung tun. »Also statt Zuckerguss und bunten Streuseln die Plätzchen mit Eigelb einpinseln und ein paar Mandelblättchen draufstreuen – wie Oma früher«, so die Expertin.
Gemüse enthält wenig Kalorien, aber viele Vitamine und Ballaststoffe. Gerade in Zeiten, in denen wir viel Zuckersüßes und Fettiges essen, ist es eine gute Idee, hier und da den Fokus auf Gemüse zu legen.
Drei Beispiele:
»Dann hat man auf jeden Fall ein leichteres Essen, als wenn man den halben Teller mit Knödeln füllt«, sagt Inga Pfannebecker.
Das Zimtstern-Schichtdessert im Glas sieht verführerisch aus, aber der Magen meldet »Ich bin satt«? Dann kann es ein Kompromiss sein, nach einem zweiten Löffel zu fragen und das Dessert mit jemandem zu teilen. Das klappt auch mit der Tüte gebrannter Mandeln auf dem Weihnachtsmarkt hervorragend.
Schmuddelwetter lädt zwar nicht gerade dazu ein, nach draußen zu gehen. Doch Bewegung tut nicht nur der Stimmung gut, sondern hilft auch, Kalorien zu verbrennen, den Stoffwechsel anzuregen und Völlegefühl zu lindern. Wer sich für einen Spaziergang nur schwer motivieren kann, kann sich zum Beispiel ein konkretes Ziel aussuchen: ein Café oder das Fitnessstudio. Auch feste Verabredungen und Termine erhöhen die Motivation.
Falls das Wetter wirklich so ungemütlich ist, dass man nicht vor die Tür gehen mag: die schönsten Weihnachtshits auflegen und lostanzen. Außerdem kann man auch zu Hause relativ unkompliziert eine Trainingseinheit einlegen, unter anderem mithilfe von Videos auf verschiedenen Plattformen wie etwa Youtube.