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Pflanzliche Beruhigungsmittel

Stressempfinden runterdimmen

Unruhe und Nervosität am Tag, am Abend zu angespannt zum Einschlafen. Permanenter Stress kann schnell in einem Teufelskreis enden. Einen Ausweg bietet die Selbstmedikation mit pflanzlichen Sedativa, sie hat aber auch ihre Grenzen.
Carina Steyer
11.02.2021  15:45 Uhr

Selbstmedikation sinnvoll?

In der Selbstmedikation von stressbedingter Unruhe und Erschöpfung haben sich pflanzliche Sedativa gut bewährt. Baldrianwurzel, Johanniskraut, Hopfenzapfen, Lavendelblüten, Melissenblätter, Passionsblumenkraut und Rosenwurz können einzeln oder in Kombination eingesetzt werden. Baldrianwurzel, Hopfenzapfen, Lavendelblüten, Melissenblätter und Passionsblumenkraut wirken zusätzlich schlaffördernd. Phytopharmaka schränken die Leistungsfähigkeit und Fahrtüchtigkeit nicht ein, führen nicht zu Gewöhnung oder Abhängigkeit und sind nebenwirkungsfrei bis nebenwirkungsarm. Dennoch sind sie nicht für jeden geeignet. Mitunter stecken hinter den Beschwerden Ursachen, bei denen ärztlicher Rat hinzugezogen werden sollte.

So können zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, eine Schilddrüsenüberfunktion, Demenz oder Depressionen ebenfalls Unruhe- und Erschöpfungssymptome verursachen. Auch zahlreiche Arzneimittel, ein übermäßiger Konsum von koffeinhaltigen Getränken und Alkohol sowie ein Nährstoffmangel können verantwortlich sein. Richtungsweisend sind im Beratungsgespräch Fragen nach Art und Dauer der Beschwerden, bestehenden Erkrankungen, einer Arzneimitteleinnahme sowie bereits durchgeführten Behandlungsversuchen. Berichten Kunden etwa von gleichzeitig auftretenden starken Bauchschmerzen, Kopfschmerzen in Kombination mit Sehstörungen, Herzrasen, Schweißausbrüchen oder zittrigen Händen, sollte ein Arztbesuch angeraten werden. Dasselbe gilt, wenn sich kein plausibler Auslöser finden lässt, die Beschwerden bereits seit längerer Zeit bestehen, Selbsthilfemaßnahmen keine Wirkung zeigen oder Arzneimittelnebenwirkungen vorliegen könnten.

Am Beschwerdebild orientieren

Ergeben sich keine Hinweise auf behandlungsbedürftige Auslöser, können Phytopharmaka empfohlen werden. Bei der Auswahl sollte das individuelle Beschwerdebild des Kunden im Vordergrund stehen.

Unruhe und Nervosität, die mit Rastlosigkeit und Erregbarkeit einhergehen, sind für Baldrian gut empfänglich. Pharmazeutisch verwendet wird die Wurzel, relevante Inhaltsstoffe sind das ätherische Öl, die Valepotriate und Lignane. Baldrianextrakte reduzieren dosisabhängig die neuronale Aktivität im Gehirn. Verantwortlich dafür ist die Interaktion der Baldrianinhaltsstoffe mit dem GABA-Stoffwechsel. Baldrianextrakt erhöht die Ausschüttung des beruhigenden Neurotransmitters GABA (Gamma-Aminobuttersäure) und moduliert den GABAA-Rezeptor, so dass die Wirkung des Neurotransmitters verstärkt wird. Die enthaltenen Lignane binden an Adenosin-Rezeptoren im Gehirn und verstärken damit die schlaffördernde Wirkung des Adenosins. Leichte Unruhezustände lassen sich mitunter bereits schon durch ein Entspannungsbad mit Baldrianzusatz lindern. Wird Baldrian oral eingenommen, sollte die vom Hersteller empfohlene Dosierung eingehalten werden, da Über- und Unterdosierungen die Unruhe verstärken können.

Baldrianextrakte können als Monotherapie oder in Kombinationspräparaten eingesetzt werden. Hier haben sich Hopfen und Melisse gut als Kombipartner bewährt. Hopfenzapfen enthalten Bitterstoffe, ätherisches Öl und Flavonoide. Ihr traditionelles Anwendungsgebiet liegt bei nervöser Unruhe, Angstzuständen und Einschlafstörungen. Das ätherische Öl der Melissenblätter hemmt das GABA abbauende Enzym GABA-Transaminase, wodurch sich eine entspannende und schlaffördernde Wirkung einstellt. Darüber hinaus haben Melissenblätter eine spasmolytische Wirkung, die sich positiv auf nervöse Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl auswirkt. Sie sind deshalb für Menschen, denen der Stress »auf den Magen schlägt«, eine gute Empfehlung.

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