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Immunologen warnen

Test-Befreiung für Geboosterte »komplett kontraproduktiv«

Für Geimpfte mit «Booster»-Auffrischimpfung sollen zusätzliche Testpflichten bei Corona-Zugangsregeln nun weitgehend wegfallen - vorerst. Darauf verständigten sich heute die Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Einige Länder  ehen schon so vor. Gleichzeitig soll in Nordrhein-Westfalen die dritte Impfung bereits nach einem Monat möglich sein. Zwei Entscheidungen, die bei Immunologen auf Widerstand stoßen.
dpa/Katja Egermeier
14.12.2021  16:30 Uhr

Geimpfte mit Booster-Impfung von Tests zu befreien, ist aus Sicht von Immunologen »komplett kontraproduktiv«. »Eine solche Maßnahme würde dazu beitragen, dass die Omikron-Welle sogar früher kommt«, sagte Professor Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, der Nachrichtenagentur dpa.

Die Idee habe für die Delta-Variante des Coronavirus Sinn gemacht, sagte Watzl. Dreifach Geimpfte seien gegen diese Variante so gut geschützt, dass sie kaum noch zum Infektionsgeschehen beitrügen. »Aber diese Überlegungen haben sich mit Omikron komplett erledigt.«

Die aktuellen Impfstoffe schützen Watzl zufolge bei Omikron hoffentlich gegen einen schweren Verlauf. »Was sie nicht so gut verhindern, ist eine Infektion.« Es werde also unweigerlich mehr Impfdurchbrüche geben. »Wenn wir die Testpflicht jetzt lockern, sehe ich die Gefahr, dass Omikron gerade geboosterte Personen infiziert, die sich aber nie testen lassen müssen, und die dann das Virus munter verbreiten.«

Zu frühes Boostern nicht zielführend

Auch eine Booster-Impfung schon nach vier Wochen sieht die Deutsche Gesellschaft für Immunologie kritisch: Vier Wochen nach der Zweitimpfung seien bestimmte immunologische Prozesse noch nicht abgeschlossen. Der Booster wirke dann viel schlechter. In Nordrhein-Westfalen ist eine dritte Impfung gegen das Coronavirus nach einem Erlass der Landesregierung künftig wohl bereits nach einem Monat möglich.

Die Politik habe hier zwei Dinge vermischt, die nicht vermischt werden dürfen, erklärt Watzl der dpa. Es gebe eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), Menschen mit geschwächtem Immunsystem, die auf die ersten beiden Impfungen nicht oder kaum reagiert haben, schon nach vier Wochen zu boostern. Mit der dritten Impfung werde deren Immunität nicht geboostert, sondern überhaupt erst einmal hergestellt.

«Bei allen anderen – und das ist die Mehrheit – möchte ich mit der dritten Impfung eine Verstärkung der Immunität erreichen», sagte Watzl. Dafür müssten bestimmte Prozesse erst abgeschlossen sein, die jedoch nach vier Wochen noch nicht abgeschlossen sind. Aus immunologischer Sicht seien vier Monate das Minimum, sagte Watzl.

Watzl glaubt, dass diese Entscheidung vermutlich aus Angst vor Omikron gefallen ist, hält sie aber »für nicht zielführend. Besser wäre es, jetzt noch mal die Rate der Erst- und Zweitimpfungen zu steigern.«

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