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Therapie mit Tieren

Weiches Hundefell unter der Hand, ein Spaziergang mit einem Esel oder ein schnurrend-warmes Katzenpaket auf dem Schoß: Vielen Menschen tut die Gegenwart von Tieren einfach gut. Sie spielen bei der Bewältigung des Älterwerdens und der Behandlung etwa von psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen eine zunehmende Rolle.
AutorKontaktHanke Huber
Datum 17.06.2021  14:00 Uhr

Charakterstarke Gehilfen

Im baden-württembergischen Sasbachwalden ist Hündin Thimba aber nicht die einzige vierbeinige Helferin, die den Psychologen unterstützt. Paco, Leo, Samu und Pepe – so heißen die vier Eselwallache, die Wohlfarth mit ihrem starken Charakter und dem mindestens ebenso feinen Gespür für ihr Gegenüber regelmäßig zur Seite stehen. »Am Anfang steht bei uns immer eine freie Begegnung. Wir stehen im Round-Pen, einem runden, eingezäunten Platz, und unsere Esel dürfen sich aussuchen, zu welchem Patienten sie gehen wollen. Dann kam ein Tag, da hatten wir eine Patientin, zu der einfach kein Esel gehen wollte.« Bei genauerem Hinsehen habe man genau erkennen können, wie nervös, unsicher und unruhig die Frau war, beschreibt Wohlfarth die Situation. Und das spürten die Esel. »Dann habe ich eine Übung mit ihr gemacht, durch die sich ihre Haltung änderte, und zwei Minuten später war ein Esel da«, so der Psychologe. Es sind solche Erlebnisse, die Wohlfarth »magische Momente« nennt.

Im Vergleich zu ihren Pferde-Verwandten ticken Esel anders: »Esel laufen nicht weg. Kommt ihnen etwas ungewöhnlich vor, bleiben sie erst einmal stehen und orientieren sich«, weiß Wohlfarth aus dem Umgang mit den Grautieren. Um einen Esel zum Weitergehen zu bewegen, müsse man sein Vertrauen gewinnen. Das gelinge, indem man respektvoll, ruhig und selbstbewusst mit ihm umgehe, denn ein Esel gehorche nicht, er kooperiere, so seine Erfahrung. Nur wenn sein Gegenüber Sicherheit und Selbstvertrauen ausstrahlt, wird ihm der Esel folgen. »Esel sind hervorragende Spiegel«, erklärt der Psychologe. Durch ihr Verhalten können sie helfen, Denk- und Verhaltensmuster zu verändern. So bleibt es nicht bei Gespräch und Theorie. Ein Patient erlebt sofort, was eine veränderte Haltung bewirkt, was ein Umlernen erleichtert.

Traumapädagogik mit Pferd

Im bayerischen Tutzing setzt Susanne Tarabochia auf ihrem kleinen Hof gemeinsam mit drei Kollegen 13 Ponys und Pferde ein, um in der Tabaluga Kinder- und Jugendhilfe aufgenommenen, traumatisierten Kindern und Jugendlichen zu helfen. »Vom kleinen Shetty über Norweger bis zum Spanier und Warmblut ist alles dabei«, berichtet die Pädagogin, die dem Deutschen Kuratorium für Therapeutisches Reiten (DKThR) angehört. Die Pferde unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Größe oder Farbe, sie besitzen auch sehr unterschiedliche Charaktere und Bewegungsabläufe, sodass sich für jeden ein passender Partner findet.

Kinder und Jugendliche, die in der Einrichtung aufgenommen werden, haben oft körperliche oder psychische Gewalt in der Familie erfahren, sind durch schwere Krankheit, Vernachlässigung oder Missbrauch traumatisiert. Das Pferd kann ihre Entwicklung in verschiedener Hinsicht unterstützen. Betrachtet man zum Beispiel die Herde, lassen sich Regeln des Miteinanders beobachten. Bei der Arbeit vom Boden aus spricht das Tier auf Emotionen und Verhalten seines Gegenübers an. »Das Pferd reagiert mit seiner Körpersprache wie gespitzten oder angelegten Ohren nonverbal auf Freude, Ängste oder Zugewandtheit«, verdeutlicht Tarabochia.

Darüber hinaus kann ein Pferd auch um- und versorgt werden und, indem es einen Menschen trägt, eine neue Körpererfahrung anstoßen. Die Arbeit auf und mit dem Pferd nennt die Pädagogin einen Bewegungs-Dialog, und dieser funktioniert sowohl beim Voltigieren als auch beim klassischen Reiten. Auch hier reagiert das Pferd sensibel auf die Gefühlslage des Menschen.

Hinzu kommt ein weiterer wichtiger Aspekt: »Getragen werden und sich tragen lassen, das ist ganz wichtig bei Kindern mit Traumafolgestörung«, weiß die Expertin für pferdegestützte Heil- und Traumapädagogik. Die Gangart Schritt sei etwa dem menschlichen Gehen sehr ähnlich und könne an eine frühe nonverbale Kommunikation zwischen Mutter und Kind anknüpfen. Der Trab wiederum sei aktivierend, gebe Takt. Tarabochia: »Viele Kinder und Jugendliche, die ich betreue, haben ein stückweit ihren Lebensrhythmus verloren. Der Trab hat etwas Rhythmisierendes.« Und der Galopp etwas Befreiendes und Aktivierendes.

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