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Pyruvat

Turbo für die Diät?

Das Salz der Brenztraubensäure soll den Muskelaufbau fördern, die Ausdauer verbessern und beim Abnehmen helfen. Was die Studienlage zu Pyruvat sagt.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 05.12.2023  14:00 Uhr

Auf dem Markt gibt es verschiedene Nahrungsergänzungsmittel (NEM), die als Schlankheitsmittel beworben werden. Eines davon ist Pyruvat. Dabei handelt es sich um ein Molekül mit drei Kohlenstoff-Atomen, das die ionische Form der Brenztraubensäure darstellt. Die Substanz wurde früher durch die trockene Destillation der Weinsäure hergestellt. Diese Reaktion wurde »Brenzen« genannt und führte zum Namen des Stoffes.

Pyruvat entsteht als Zwischenprodukt, wenn Kohlenhydrate verstoffwechselt werden, und hat im Körper vielfältige Aufgaben. Es wird gebraucht, um Fette in die Mitochondrien der Muskelzellen zu transportieren, wo sie der Energiegewinnung dienen. Dort kann Pyruvat in Acetyl-CoA umgewandelt werden und ist Bestandteil des Citratzyklus. Wenn kein Sauerstoff verfügbar ist, reduziert die Laktatdehydrogenase Pyruvat zu Lactat.

In NEM wird Pyruvat in verschiedenen Formulierungen verkauft, wobei Calciumpyruvat eine der häufigsten ist. Hersteller der Supplemente werben damit, dass ihre Produkte als eine Art natürliches Doping die Leistungsfähigkeit verbessern sowie den Muskelaufbau und die Fettverbrennung fördern. Dadurch soll Pyruvat das Abnehmen erleichtern.

Als weiteren gesundheitsfördernden Effekt wird dem Salz der Brenztraubensäure zugeschrieben, dass es als Antioxidans wirke und dadurch aktiv zum Muskel- und Zellschutz beitragen könne. Der Wirkmechanismus ist jedoch unklar. Es gibt nur unzureichend belegte Theorien, etwa dass Pyruvat den Energiestoffwechsel beschleunige, indem es die Umwandlung von inaktivem Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4) in aktives T3 (Triiodthyronin) fördere. Eine weitere These ist, dass Pyruvat den Insulinspiegel im Blut senke und dadurch den Fettabbau steigere.

Innerlich und äußerlich

Außer in NEM ist Pyruvat in Kosmetik enthalten. Brenztraubensäure findet sich oft unter dem Namen »Pyruvic Acid« vor allem in Gesichtspeelings. Der Inhaltsstoff wirkt keratolytisch, Talg regulierend und antimikrobiell und kommt zur Behandlung von Akne zum Einsatz. »Pyruvic Acid« wird zudem ein Anti-Aging-Effekt zugeschrieben und soll Fältchen glätten. Die Anwendung kann allerdings die Haut reizen und sollte bei höher konzentrierten Produkten durch Fachpersonal erfolgen.

Der Körper stellt Pyruvat zwar aus Kohlenhydraten selbst her. Der Bedarf kann jedoch bei erhöhtem Energieverbrauch wie bei Sportlern erhöht sein. Doch ob eine Supplementation einen Vorteile bringt, ist uklar. Für die postulierten Wirkungen, dass Pyruvat die Ausdauer verbessere, den Gewichtsverlust bei einer Diät sowie den Stoffwechsel und Fettabbau steigere und gleichzeitig den Appetit verringere, gibt es jedoch kaum Beweise aus Studien.

Positive Wirkungen auf die Trainingsleistung wurden bisher hauptsächlich in zwei Studien mit einer kleinen Anzahl untrainierter Männer gezeigt. Weitere Erkenntnisse stammen aus Tierversuchen. Getestet wurde in den beiden Studien Pyruvat zusammen mit Dihydroxyaceton, das im Körper ebenfalls während der Glykolyse entsteht. Auch Pyruvat-Supplemente auf dem Markt können Dihydroxyaceton enthalten, der Zusatz ist jedoch nicht immer deklariert. In den Studien erhielten die Teilnehmer 75 g Dihydroxyaceton und 25 g Pyruvat, was um ein Vielfaches mehr ist als die Einnahmeempfehlung bei den gängigen kommerziellen Pyruvat-Präparaten.

Derzeit gibt es keine Studien, welche die Wirksamkeit von Pyruvat in handelsüblichen Dosen belegen. Dennoch bewerben die Hersteller Präparate mit der Aussage, dass die Wirksamkeit durch klinische Studien belegt sei. Unklar ist auch, wie gut Pyruvat bei Einnahme aufgenommen wird. In einer Studie aus dem Jahr 2000 ließen Wissenschaftler freizeitlich aktive Personen (acht Frauen und ein Mann) entweder 7, 15 oder 25 g Pyruvat einnehmen. Bei den Probanden erhöhte sich durch die Einnahme nicht signifikant der Blutspiegel von Pyruvat und auch Marker des Kohlenhydrat-oder Lipidstoffwechsels wie Blutglucose, Lactat oder freie Fettsäuren blieben unverändert.

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