Um Hilfe bitten und annehmen |
Auch einmal »Nein« sagen zu können, ohne sich schuldig zu fühlen, ist wichtig für den sozialen Umgang. Stellen Sie sich vor, Sie könnten sicher sein, dass jeder, wenn er nicht aus freiem Herzen Ja sagen kann, mit einem Nein antwortet. Was würde das bedeuten? Unter anderem, dass man lernt, mit einem Nein umzugehen, und dass man selbst auch ermutigt wird, Nein zu sagen, wenn einem etwas wirklich zu viel ist. »Nein, Sophie, du weißt, ich helfe dir gerne, aber an dem Samstag brauche ich den freien Tag selbst.« Das sollte man akzeptieren und es dem anderen nicht nachtragen. Es heißt auch nicht, dass man beim nächsten Mal gar nicht mehr fragen muss, weil man ein Nein gehört hat. Vielmehr kann man sich sicher sein, dass die Kollegin in der Lage ist, sich abzugrenzen. Das bedeutet auch, dass die kollegiale Beziehung frei ist von Störungen.
Die Kollegin könnte auch antworten: »Ich habe mich auf den freien Samstag gefreut und wollte selbst etwas unternehmen, aber ich spüre, wie wichtig dir das ist. Das Angebot mit den Muffins finde ich toll und nehme es gerne an. Ich weiß, dass ich im Herbst sehr wahrscheinlich auch mehrere freie Samstage hintereinander brauche, bist du dann offen für einen Tausch?« Hier wurde nachverhandelt. Auch das ist in Ordnung.