Unerwünschte Souvenirs |
Wünschenswert ist es, mit den Parasiten gar nicht erst auf Tuchfühlung gehen zu müssen. Daher untersuchen Urlauber ihre Unterkunft am besten zunächst gründlich auf Bettwanzen und schauen im Schlafzimmer auch unter die Matratze. Das Gepäck sollte voraussichtshalber nicht aufs Bett gelegt werden. Ein geeigneter Ort für den Koffer ist ein Tisch mit Metallfüßen. Auf diesen können Bettwanzen nicht so ohne Weiteres klettern. Das Ungeziefer fühlt sich besonders vom Geruch schmutziger Wäsche angezogen. Getragene Kleidung wird daher nicht achtlos auf den Boden geworfen, sondern ist am besten geschützt in einem dicht verschlossenen Plastikbeutel aufgehoben. Wer sich nachts noch sicherer fühlen möchte, nimmt ein Speziallaken mit. Imprägnierte Bettlaken weisen die Wanzen ab, auf sehr glatten finden sie keinen Halt.
Zurück zu Hause empfiehlt es sich, zunächst das Gepäck zu untersuchen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, packt seine Wäsche noch im Urlaubsland in einen Plastikbeutel und schüttet ihn nach Rückkehrer daheim in der Dusche aus. Wenn Tierchen aus der Wäsche herauskrabbeln, können sie gleich weggespült werden. Der ausgepackte Koffer kann mit einem Staubsauger ausgesaugt und der Staubsaugerbeutel in einem festverschlossenen Plastiksack entsorgt werden. Alle Kleidung, die mitgenommen wurde, wird bei mindestens 60 Grad gewaschen. Was nicht so heiß oder gar nicht gewaschen werden darf, lässt sich möglicherweise einfrieren. Auch heißer Wasserdampf tötet die Parasiten und ihre Eier ab.
Da für Bettwanzen keine Meldepflicht besteht, gibt es keine genauen Zahlen, wie viele Haushalte in Deutschland betroffen sind. Vermutlich verheimlichen viele Menschen auch einen Befall, da sie befürchten, als unsauber zu gelten. Das ist allerdings keine gute Idee. Die Situation gerät rasch außer Kontrolle, da sich die Tierchen schnell vermehren können. Ein einziges Weibchen legt je nach Alter ein bis zwölf Eier pro Tag. Die Population wächst so exponentiell. Schämen muss sich wegen einem Befall niemand, da Bettwanzen kein Zeichen mangelnder Hygiene sind. Sie können selbst im reinlichsten Haushalt über Gegenstände wie Kleidung oder gebraucht gekaufte Möbel eingeschleppt werden.
Wer die Plage im Haus hat, ruft am besten schnell Fachleute zu Hilfe. Insektenbekämpfer können die Wohnung mit entsprechend ausgebildeten Spürhunden absuchen. Ihnen stehen zudem spezielle chemische Schädlingsbekämpfungsmittel zur Verfügung und sie haben die Möglichkeit, empfindliche Gegenstände wie elektrische Geräte zu begasen, um sie von dem Ungeziefer zu befreien. Das Apothekenteam rät davon ab, die Plage selbst in den Griff bekommen zu wollen. Bettwanzen sind gegen viele freiverkäufliche Mittel resistent. Zudem besteht die Gefahr, dass Insektizide bei falscher Anwendung der eigenen Gesundheit schaden. Auch mit professioneller Hilfe braucht es einen langen Atem. Es kann Wochen bis Monate dauern, bis Menschen ihr Zuhause wieder ganz für sich allein haben. /