Vegane Ernährung auch für Allergiker und Kinder? |
Verena Schmidt |
15.09.2023 11:30 Uhr |
Um einer Mangelernährung vorzubeugen, sollten bei Veganern täglich Hülsenfrüchte, insbesondere Soja, Nüsse und Samen, sowie Gemüse, Kartoffeln und Vollkornprodukte auf den Teller kommen, schreiben die Experten im Positionspapier. Die im Vergleich zu tierischen Quellen schlechtere Eiweißqualität pflanzlicher Lebensmittel kann den Experten zufolge zum Beispiel durch größere Verzehrmengen ausgeglichen werden. Dann würden allerdings mehr Kalorien aufgenommen und das Risiko für Übergewicht steigt. Eine weitere Strategie ist auch die geschickte Kombination verschiedener Proteinquellen (siehe auch Kasten).
Es können verschiedene Strategien umgesetzt werden, um den Bedarf an essenziellen Aminosäuren bei veganer Ernährung zu decken:
Quelle: Reese, Schäfer, Ballmer-Weber et al.; Vegane Kostformen aus allergologischer Sicht – Positionspapier der Arbeitsgruppe Nahrungsmittelallergie der DGAKI
Aber Achtung: Auf Kinder lasse sich ein gesteigerter Proteinverzehr nicht einfach übertragen, warnt Reese. Für Säuglinge und Kleinkinder seien die erhöhten Mengen an veganer Kost, die sie zu sich nehmen müssten, nicht realisierbar. Zudem fehle es Ersatzprodukten, etwa veganen Pflanzendrinks, häufig an der nötigen Menge an hochwertigem Eiweiß, Calcium, Jod und anderen Nährstoffen. »Durch meine Arbeit mit allergischen Kindern weiß ich, wie schwer es ist, für Kuhmilch eine adäquate Alternative zu finden. Bei längerer Kuhmilchmeidung drohen Wachstumseinschränkungen und schlechter mineralisierte Knochen. Diese Risiken werden von Eltern leider komplett unterschätzt.«